Virtueller Einsatz

Bilder im Kopf können mehr als tausend Worte sagen

Stephan Sharma (li.) und Gerhard Michalitsch lernten mittels virtueller Brille, wie man einen verunglückten Arbeiter fachgerecht abseilt und ihm Erste Hilfe zuteil werden lässt.

(Bild: Judt Reinhard)

Was tun, wenn auf dem Dach ein Unglück passiert? Ein Vorab-Blick durch die virtuelle Brille schult die Kollegen und kann Menschenleben retten.

Weil die Zeit auch in der Arbeiterkammer Burgenland nicht stillsteht, beschreitet man weiter den Weg der Digitalisierungsoffensive. Gestern wurde eine XR-Sicherheitsschulung für jene präsentiert, die bei der Ausübung ihres Berufes nicht am Boden bleiben können.

Einblick aus ... erster Hand
Mittels Extended Reality (XR) werden mittels Blick in die virtuelle Welt der sichere Umgang mit Leitern und die Sicherheit auf dem Dach geschult. Außerdem vermittelt man Erste Hilfe und die Rettungskette nach Unfällen. Das Paket kann von Unternehmen bei der AK bestellt und den Mitarbeitern bei Schulungen näher gebracht werden. „Wir wollen die Sicherheit bei Arbeiten auf Dächern verbessern! Die Schulungssoftware ermöglicht es, schnell, kostenlos und einfach die Vorbereitung, die Abläufe und die Rettungskette für ein sicheres Arbeiten am Dach zu üben“, sagt AK-Präsident Gerhard Michalitsch.

So sieht man durch die virtuelle Brille die Bergung eines verletzten Arbeiters.

(Bild: Judt Reinhard)

Der Blick durch die virtuelle Brille richtet sich nicht an Dachdecker und Spengler, die sich ohnehin auskennen. Sondern vor allem an Elektriker, die immer häufiger auf den Dächern Hand anlegen müssen:

Immens steigende Nachfrage
Im Vorjahr wurden im Burgenland 4000 PV-Anlagen in Betrieb genommen und also 80.000 Paneele angeschraubt. Aktuell richtet man diesbezüglich 100 Baustellen pro Woche ein, wie Stephan Sharma, Vorstand der Burgenland-Energie erklärt: „Es sind keine Roboter, die die Anlagen montieren, sondern Menschen für Menschen. Jeder Arbeitsunfall ist einer zu viel.“ Von denen gab es 2021 - seither gibt es keine Daten - unrühmliche 254. Im Schnitt resultierten daraus laut Samariterbund-Geschäftsführer Andreas Balog. zehn Wochen Krankenstand pro Person.

Das Programm gibt es bislang auf Deutsch, Ungarisch und Polnisch – Sprachen, die man am burgenländischen Bau halt so benötigt.

Sets mit vier Brillen sind bei der AK erhältlich.

Wer nur schauen will:
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