Kremlkritische Band

Rockmusiker fürchten Abschiebung nach Russland

Ausland
31.01.2024 08:23

Nach einem Auftritt in Thailand muss eine regimekritische russische Rockband eine Abschiebung nach Russland fürchten: Die sieben Musiker von Bi-2 wurden nach einem Konzert auf der Urlaubsinsel Phuket festgenommen und in Einwanderungshaft gebracht.

Mehrere der Bandmitglieder haben auch einen israelischen Pass. Am Dienstagabend einer der Bandgründer - Jegor „Ljowa“ Bortnik - nach Israel ausgeflogen, wie die Künstler berichteten. Bortnik verfügt zusätzlich über einen australischen Pass. „Der Rest der Gruppe sitzt immer noch in einem Migrationsgefängnis in einer engen Zelle mit 80 Personen“, schrieb Bi-2 auf Facebook.

Band fürchtet Verfolgung in Russland
Der Band wird vorgeworfen, nicht über die gültigen Dokumente für den Auftritt auf Phuket verfügt zu haben. „Der Grund für die Festnahme waren falsch formulierte Unterlagen der Organisatoren“, teilte Bi-2 auf mehreren sozialen Netzwerken mit. Menschenrechtler warnten, dass der im Exil lebenden Gruppe im Falle einer Abschiebung nach Moskau wegen ihrer öffentlichen Kritik an der russischen Regierung Verfolgung drohe.

„Die thailändischen Behörden sollten die inhaftierten Mitglieder von Bi-2 sofort freilassen und ihnen die Weiterreise ermöglichen“, sagte Elaine Pearson, Asien-Direktorin von Human Rights Watch (HRW). „Unter keinen Umständen sollten sie nach Russland abgeschoben werden, wo ihnen wegen ihrer Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin und Russlands Krieg in der Ukraine eine Verhaftung oder Schlimmeres drohen könnte.“

Thailands Migrationsbehörde entscheidet nun über das Schicksal der Bandmitglieder.
Thailands Migrationsbehörde entscheidet nun über das Schicksal der Bandmitglieder.(Bild: AFP)

Kreml wirft Band vor,  „Terrorismus gesponsert“ zu haben 
Die russische Regierung betrachte die Gruppe als Bedrohung für die nationale Sicherheit. „Nach ihrer Inhaftierung in Thailand sagte Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, dass die Gruppe angeblich ,Terrorismus gesponsert‘ habe, indem sie Russland verurteilt und die Ukraine öffentlich unterstützt habe“, erklärte HRW.

Die thailändische Regierung sollte keines der Bandmitglieder nach Russland abschieben, forderte die Organisation. Bei einer gewaltsamen Rückführung drohten ihnen „höchstwahrscheinlich willkürliche Festnahmen und Inhaftierungen, mögliche Misshandlungen in der Haft, politisch motivierte Strafanzeigen und unfaire Gerichtsverfahren“.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt