In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien konnte die Firma Lithoz mit einer als Rapid Prototyping bezeichneten Methode jetzt erstmals eine Herzpumpe (im Bild deren Antriebsturbine) herstellen. Bei dem Verfahren werden formbare Materialien Schicht für Schicht aufgetragen und durch Belichtung ausgehärtet. Auf diese Weise können komplexe, dreidimensionale Gebilde quasi "gedruckt" werden. Die für Kunststoffe und Metalle bereits ausgereifte Methode konnte bis dato nicht bei der Verarbeitung keramischer Werkstoffe angewendet werden. Ihr Einsatz scheiterte bisher an den zu geringen Festigkeiten der gedruckten Bauteile.
"Während unserer Forschungstätigkeit an der TU Wien ist es uns gelungen, gleiche Festigkeitswerte wie bei anderen keramischen Formgebungsmethoden zu erreichen", so Johannes Homa, Mitgründer von Lithoz. "Mit einer derartigen Weiterentwicklung der 3D-Drucktechnologie ermöglichen wir nun auch der keramischen Industrie erstmals den Einsatz des 3D-Drucks für die Herstellung von Prototypen." Im Laufe dieses Jahres stehe der Funktionstest der Herzpumpe an.
Bisher fünf Patente angemeldet
Für ihre neuen Lösungsansätze, die sowohl das Material, die Maschine als auch die Belichtungsstrategien betreffen, wurden bisher fünf Patentanmeldungen eingereicht. Lithoz habe das Verfahren nun marktreif gemacht und den internationalen Vertrieb gestartet, hieß es in einer Aussendung. Neben Anwendungen im medizinischen Bereich will sich das universitäre Spin-off auch auf potenzielle Anwendungen in der Elektrotechnik und im Maschinenbau konzentrieren.
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