Mit einer Größe von 4000 Quadratkilometern - etwa zehnmal so groß wie Wien - gilt der Eisberg A23a als größter der Welt. Und er ist auch ungewöhnlich schnell unterwegs. Das bringt ihm allerdings seinen Untergang noch rascher näher.
Spektakuläre Bilder von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions zeigen den Zustand des gigantischen Eisbergs. Dieser treibt derzeit von der Antarktis weg durch den Ozean. Wie die Aufnahmen zeigen, machen die Naturgewalten dem Koloss auf seiner Reise schwer zu schaffen: Er wird langsam, aber stetig durch die wärmere Luft und das Oberflächenwasser, auf das er trifft, zermahlen, berichtete die BBC.
„Letztendlich wird er schmelzen und verschwinden“, so der Sender. Wann es dazu komme, sei unklar. Expeditionsleiter Ian Strachan berichtete: „Wir sahen Wellen, gut drei oder vier Meter hoch, die auf den Berg prallten.“
Dramatik durch dichten Nebel über Klippen
Er sprach demnach von einem „ständigen Zustand der Erosion“. Das Eyos-Team sei Mitte Jänner nahe genug an den Eisberg herangekommen, um Drohnenaufnahmen zu machen. Die rund 30 Meter hohen Klippen des Berges seien von dichtem Nebel umhüllt gewesen. „Es war dramatisch und schön zu fotografieren“, sagte Eyos-Videofilmer Richard Sidey dem Sender.
Erst nach 30 Jahren auf den Weg gemacht
Die europäische Weltraumagentur ESA hatte im Dezember unter Berufung auf Satellitenbilder mitgeteilt, dass sich der derzeit größte Eisberg vergleichsweise schnell von antarktischen Gewässern wegbewegt. Der Eisberg sei bereits 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen, aber lange auf dem Meeresboden festgehängt. Bis zum Jahr 2020 habe er sich zwar gelöst, erst jetzt aber lege er angetrieben durch Winde und Strömungen einen Spurt hin.
Koloss schmilzt von unten ab
Wie die meisten Eisberge aus dem sogenannten Weddell-Sektor werde er wahrscheinlich in den Südatlantik gelangen, so die ESA. Das passierte auch dem zuvor weltgrößtem Eisberg A76. „Da er jetzt in wärmere Gewässer gedriftet ist, wird er da jetzt von unten nach und nach abschmelzen und natürlich besteht zusätzlich die Möglichkeit, dass er immer instabiler wird“, erklärte eine Meereisphysikerin dem SWR. Vermutlich werde er in mehrere Teile zerbrechen und seinen Status als größter Eisberg der Welt verlieren.
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