Große Pläne schmiedet unser Heer. Investiert wird nicht nur in die Ausbildung und Ausrüstung, das Militär geht auch in die Personaloffensive.
Die Welt verändert sich. Die Bedrohung der Staatsgrenzen können nicht ganz ausgeschlossen werden.“ Militärkommandant Brigadier Gernot Gasser erachtet die Modernisierung des Bundesheeres, die voll im Gang ist, als dringend notwendig. „Der Ukraine-Krieg hat klar vor Augen geführt, mit welchen großen Herausforderungen sich die Staaten in Europa von einem Tag auf den anderen konfrontiert sehen“, erklärt Gasser.
Investment für Frieden und Sicherheit
Mit der „Mission Vorwärts“ rüstet sich das Bundesheer für die Zukunft. 16 Milliarden € sind im Verteidigungsbudget für die nächsten vier Jahre vorgesehen. „So steht unter anderem mehr Geld für mehr Großübungen zur Verfügung“, merkt Oberst Christian Luipersbeck, Kommandant des Jägerbataillons 19, an. „In das Bundesheer wird vergleichsweise so viel investiert wie vor 35 Jahren. Seit damals ist das Budget immer mehr geschrumpft, seit Kurzem geht es wieder bergauf“, so der Militärkommandant. Der gut gefüllte Finanztopf sei ein Investment für den Frieden und die Sicherheit.
Augenmerk liegt auf Überwachungstechnik
Blick zurück: 2023 waren Burgenlands Soldaten erneut Helfer in höchster Not. Im Einsatz gegen Hochwasser und bei einem großflächigen Schilfbrand auf dem Neusiedler See zeigte das Militär seine Stärken im Katastrophenschutz. Gemeinsam mit der Polizei hat das Bundesheer mehr als 30.000 Flüchtlinge an der Grenze zu Ungarn aufgegriffen. Bis zu 450 Soldaten sind derzeit dafür eingeteilt. „Wir wollen keine Grundwehrdiener mehr zum Einsatz gegen illegale Migration beordern. Denn jeder Rekrut, der für drei Monate an der Grenze ist, kann nicht voll ausgebildet werden“, sagt Gasser. Verstärkt wird auf Überwachungstechnik gesetzt. 450 Grundwehrdiener befanden sich übrigens im vergangenen Jahr beim Jägerbataillon 19 in der Ausbildung.
Wir achten darauf, so wenige Grundwehrdiener wie möglich an der Grenze einzusetzen, um sie nicht als Einsatzsoldaten zu verlieren.
Militärkommandant Gernot Gasser
Bundesheer erfreut sich großer Beliebtheit
Unser Heer genießt jedenfalls hohes Ansehen. Zwei von drei Österreichern befürworten das Militär. Der Wehrdienst hat bei den Tauglichen einen Zuspruch von 68 Prozent. Neues Personal ist gefragt. „Wir suchen Soldaten und Zivilpersonen, die als Forstarbeiter, Mechaniker oder Schuster beim Heer arbeiten wollen“, ergänzt der Kommandant der Heerestruppenschule, Dieter Schadenböck.
Bei aller Arbeit muss Zeit für das Vergnügen bleiben: In diesem Sinne wird am 27. Jänner zum Garnisonsball in die Kaserne Güssing geladen. „Karten gibt es noch genug.“
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