Operette in Ischl

„Jede Frau hat eine große Sehnsucht im Herzen“

Dagmar Manzel und Max Hopp: Das prominente deutsche Bühnenduo tritt in Oberösterreich erstmals auf.

(Bild: Freese/drama-berlin.de)

Deutsche TV-Stars in rasantem Tempo auf dem Ischler Parkett: Die Operette zur Eröffnung der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 kommt aus Berlin. Das Musikjuwel erinnert an einen Komponisten, der einst aus Österreich emigrieren musste, aber nach Bad Ischl zurückkehrte.

Ein Chor mit 1000 Stimmen wird am Samstag, 20. Jänner, im Kurpark in Bad Ischl die Kulturhauptstadt „einjodeln“, anschließend gibt es Konzerte bis in die Nacht hinein.

Und: „Eine Operette muss sein“, meint Kulturhauptstadt-Leiterin Elisabeth Schweeger, denn Ischl sei mittlerweile österreichweit als Operettenstadt bekannt. Doch am Samstag und am Sonntag, dem Eröffnungswochenende, steht keine Eigenproduktion auf dem Programm, sondern ein Berliner Gastspiel: Die Komische Oper Berlin gastiert mit der Produktion „Eine Frau, die weiß, was sie will“ von Oscar Straus (1870-1854), die „Krone“ präsentiert das Musikhighlight.

Neuer Hype um Oscar Straus
Straus war ein jüdischer Komponist aus Wien mit einer engen Verbindung zu Bad Ischl. Nach seiner Emigration 1939 in die USA war er für den Broadway und in Hollywood tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Europa zurück und ließ sich in der Kaiserstadt nieder, wo er 1954 starb. Seine Operette aus den 1930er-Jahren erlebt gerade wieder einen Hype.

Rasantes Tempo und Slapstick
Die Produktion für Ischl bekam bei der Premiere im Jahr 2015 beste Kritiken, der Berliner Barrie Kosky inszeniert das rasante Operettenjuwel, das sehr prominent besetzt ist: Die deutschen Bühnenlieblinge Dagmar Manzel und Max Hopp spielen an dem 75-minütigen Abend mit Tempo und Witz mehr als 20 Figuren.

„Wir teilen uns das auf, jeder spielt ungefähr zwölf Rollen“, sagt Max Hopp im „Krone“-Talk. „Es gibt viele Momente, die ich mag. Eine der schönsten Herausforderungen ist ein Duett mit mir selbst, in einem Halb-Frau/halb-Mann-Kostüm.“ Und seine Mitspielerin Dagmar Manzel meint: „Die Operette hat nichts speziell Berlinerisches, sondern lebt von Tempo, Komik, Tanz, Slapstick, und sie hat eine grandiose Musik!“

Dagmar Manzel, bekannt als Tatort-Kommissarin

(Bild: KOB, courtesy)

Max Hopp, bekannt aus deutschen und österreichischen Krimi-Serien und vom Herzkino

(Bild: Tine Acke)

Das Orchester unter Adam Benzwi heizt dem Bühnenpärchen mit einem furiosen Feuerwerk an flotten Märschen, stürmischen Walzern und unvergleichlichen Chansons ein. „Man summt die Lieder mit, noch wenn man rausgeht. Ein Hit ist ,Jede Frau hat eine Sehnsucht’ – der geht einfach zu Herzen!“, schwärmt Manzel, die bei uns vor allem als Kommissarin im „Franken“-Tatort bekannt ist.

Vor Kurzem verkündete sie, die Krimi-Reihe, die sie viele Jahre mitgestaltete, zu verlassen. Sowohl Hopp als auch Manzel kennen Bad Ischl bisher noch nicht: „Aber ich kenne die Gegend. Ich bin von der schönen Landschaft begeistert“, so Manzel. „Wenn man dort hinkommt, hat man das Gefühl, man muss verweilen!“

Für die Operette, die am 20. und 21. Jänner im Kongress- und Theaterhaus gespielt wird, gibt es noch Karten.