Burg: „Nosferatu“

Darf’s ein bisserl blutiger Horror sein?

Bühne
17.01.2024 16:27

Gruselig: Im Wiener Burgtheater inszeniert die australische Regisseurin Adena Jacobs („Die Troerinnen“) ein Stück über Kult-Vampir „Nosferatu“: in der Hauptrolle die Deutsche Bibiana Beglau. Premiere ist am Freitag, 19. Jänner.

(Bild: kmm)

Zuletzt erkundete sie an der Burg das Schicksal von Kassandra und ihren Schicksalsgefährtinnen in „Die Troerinnen“ - nun setzt die australische Regisseurin Adena Jacobs die nach Blut dürstende Figur des „Nosferatu“ bildgewaltig in Szene. Als Vorlage zum Stück dienten Autorin Gerhild Steinbuch sowohl Bram Stokers berühmter Roman „Dracula“ sowie Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilm „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ aus dem Jahr 1922 - sie interpretiert diese auf neue Art und führt das Publikum in eine albtraumhafte Landschaft.

Nosferatu: bildgewaltige Inszenierung an der Burg (Bild: Susanne Hassler-Smith)
Nosferatu: bildgewaltige Inszenierung an der Burg

„Mich hat die Verhandlung des Monströsen interessiert“, sagt Steinbuch im Magazin „Bühne“, „was wird als monströs gelesen? Wem wird das Monströse zugeschrieben? In Bram Stokers Roman ist klar, wer gut und wer böse ist. Wir haben uns sehr intensiv mit der Frage beschäftigt, was andere Seiten dieser Figur sind!“

Max Schreck als Vampir im Film 1922 (Bild: akg-images / picturedesk.com)
Max Schreck als Vampir im Film 1922

In die Hauptrolle des Blutsaugers schlüpft die deutsche Schauspielerin Bibiana Beglau, die an der Burg u. a. als Birgit Minichmayrs königliche Gegenspielerin in „Maria Stuart“ brillierte. Für Beglau ist „Nosferatu eine getriebene Gestalt. Er kann nicht leben, nicht sterben. Wir Menschen lieben solche Figuren, auf die wir alles abladen können: das eigene Gewicht, unsere Verzweiflung, Einsamkeit, Liebe, Gier. Nosferatu will nicht töten, er begreift den Tod anders, er ist für ihn belanglos“.

Dracula versus Nosferatu

  • Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau werden 1922 die Rechte an Bram Stokers „Dracula“ verweigert - also nennt er seinen Vampir „Nosferatu“, verändert ein paar Details und dreht ohne die Erlaubnis von Stokers Erben. Die Hauptrolle im Film spielt der Berliner Max Schreck
  • Im Roman ist Dracula ein gepflegter und anziehender Aristokrat, der die Menschen sogleich erschreckt und fasziniert
  • Nosferatu hingegen, der in seinem bürgerlichen Leben Graf Orlok heißt, ist im Film die personifizierte Pest: ein bleiches Ungeheuer mit spitzen Ohren, kahlem Schädel und schlangenartigen Fingern
  • Die Vampir-Geschichte ist bis heute fast 30 Mal verfilmt worden. In der Nachkriegszeit haben vor allem Christopher Lee (erstmals 1958), Klaus Kinski („Nosferatu - Phantom der Nacht“, 1979, Regie: Werner Herzog) und Gary Oldman (1992, Regie: Francis Ford Coppola) der Figur ein Gesicht gegeben.

Woher der Name Nosferatu allerdings stammt, ist ungeklärt. Nach der gängigsten Annahme leitet sich das Wort aus dem Altgriechischen ab und heißt übersetzt „Krankheit bringend“ - auch an der Burg geht’s einigen Protagonisten an den Kragen, u. a. Silvie Rohrer, Lilith Hässle, Sabine Haupt und Markus Meyer.

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