Gruselig: Im Wiener Burgtheater inszeniert die australische Regisseurin Adena Jacobs („Die Troerinnen“) ein Stück über Kult-Vampir „Nosferatu“: in der Hauptrolle die Deutsche Bibiana Beglau. Premiere ist am Freitag, 19. Jänner.
Zuletzt erkundete sie an der Burg das Schicksal von Kassandra und ihren Schicksalsgefährtinnen in „Die Troerinnen“ - nun setzt die australische Regisseurin Adena Jacobs die nach Blut dürstende Figur des „Nosferatu“ bildgewaltig in Szene. Als Vorlage zum Stück dienten Autorin Gerhild Steinbuch sowohl Bram Stokers berühmter Roman „Dracula“ sowie Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilm „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ aus dem Jahr 1922 - sie interpretiert diese auf neue Art und führt das Publikum in eine albtraumhafte Landschaft.
„Mich hat die Verhandlung des Monströsen interessiert“, sagt Steinbuch im Magazin „Bühne“, „was wird als monströs gelesen? Wem wird das Monströse zugeschrieben? In Bram Stokers Roman ist klar, wer gut und wer böse ist. Wir haben uns sehr intensiv mit der Frage beschäftigt, was andere Seiten dieser Figur sind!“
In die Hauptrolle des Blutsaugers schlüpft die deutsche Schauspielerin Bibiana Beglau, die an der Burg u. a. als Birgit Minichmayrs königliche Gegenspielerin in „Maria Stuart“ brillierte. Für Beglau ist „Nosferatu eine getriebene Gestalt. Er kann nicht leben, nicht sterben. Wir Menschen lieben solche Figuren, auf die wir alles abladen können: das eigene Gewicht, unsere Verzweiflung, Einsamkeit, Liebe, Gier. Nosferatu will nicht töten, er begreift den Tod anders, er ist für ihn belanglos“.
Woher der Name Nosferatu allerdings stammt, ist ungeklärt. Nach der gängigsten Annahme leitet sich das Wort aus dem Altgriechischen ab und heißt übersetzt „Krankheit bringend“ - auch an der Burg geht’s einigen Protagonisten an den Kragen, u. a. Silvie Rohrer, Lilith Hässle, Sabine Haupt und Markus Meyer.
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