Fallbeispiele zeigen:

Staat langt bei Einkommen immer noch ordentlich zu

Wirtschaft
15.01.2024 15:54

Auch wenn den Arbeitnehmern nach den jüngsten Lohnerhöhungen und der Abschaffung der kalten Progression heuer tatsächlich netto mehr übrig bleibt, langt der Staat weiterhin ordentlich zu. Wie viel vom Bruttoeinkommen wir unterm Strich bekommen und wie viel die Firma in Summe wirklich bezahlen muss.

Arbeitnehmer erhielten zuletzt kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen - und seit 1. Jänner bleibt netto noch mehr im Börsel, weil im Zuge der Abschaffung der kalten Progression die Steuerstufen teilweise an die Inflation angepasst wurden.

Doch das heißt nicht, dass der Staat bei den Einkommen nicht immer noch ordentlich mitschneidet. Der Wiener Unternehmer Bernhard Angeler, der die Webseite finanzrechner.at betreibt, hat sich genau angeschaut, „wie viel die Firma bzw. der Chef zahlt und wie viel man tatsächlich davon bekommt“. Die Tabelle findet sich online hier.

Die „Krone“ zeigt einige Beispiele (siehe Grafik).

Arbeitgeber müssen zusätzlich zum Bruttogehalt z. B. einen Dienstgeberbeitrag zum Familienlastenausgleichsfonds, die Kommunalsteuer und vieles mehr bezahlen. In Wien kommt eine Dienstgeberabgabe der Gemeinde Wien („U-Bahn-Steuer“) hinzu.

Wer beispielsweise 3000 Euro brutto im Monat verdient, kommt im Jahr auf 42.000 Euro. Netto bleiben 30.508,46 Euro übrig. Der Arbeitgeber muss in Summe 54.493,40 Euro bezahlen - ein Aufschlag von 78,62 %! Bei höheren Einkommen liegt dieser Aufschlag sogar bei 100 Prozent oder mehr.

Forderung nach einer „richtigen Steuerreform“
Besonders groß ist der Unterschied zwischen Nettoeinkommen und den Gesamtkosten für die Firma bei jeder Lohnerhöhung. Die Agenda Austria hat berechnet: Bekommen Arbeitnehmer mit einem Bruttomonatsgehalt von 3000 Euro um 100 Euro mehr netto, kostet das den Betrieb in Summe 215 Euro. 100 Euro landen beim Arbeitnehmer, 115 Euro beansprucht der Staat über Steuern, Abgaben und Sozialversicherungsbeiträge für sich. Agenda-Austria-Ökonom Dénes Kucsera fordert deshalb eine „richtige Steuerreform“, um insbesondere mittlere Einkommen zu entlasten.

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