Prozess in Oslo
Breivik-Opfer: "Wir haben gewonnen, er hat verloren"
Die Worte der 20-jährigen Frida Holm Skoglund lockerten erstmals die sonst so bedrückte Atmosphäre im Gerichtssaal – auch einige Lacher waren zu hören.
Anschließend schilderte die junge Frau, wie sie bei dem Massaker in einem Jugendlager auf der Insel Utöya verletzt wurde. "Eine Freundin sagte mir, dass ich in den Oberschenkel getroffen wurde. Ich dachte, es sei ein Scherz; dass es keine echte Munition war."
Dann aber habe sie selbst die Kugel aus der Wunde entfernt. Auf der Flucht vor dem Mörder sprangen Skoglund und mehrere Freunde ins eiskalte Wasser und schwammen in Sicherheit. Vom Ufer aus habe der als Polizist verkleidete Breivik auf die Flüchtenden geschossen und "Stopp! Kommt zurück!" gerufen, berichtete die 20-Jährige.
Schwer verletzt vor Breivik versteckt
Ein ähnliches Schicksal ereilte die 21 Jahre alte Silja Uteng, die nach einem Schuss in den Arm über eine Stunde lang im eiskalten Fjord ans Festland geschwommen war, wie sie am Montag vor Gericht erzählte.
Der 21 Jahre alte Lars Gönnestad dagegen - der nach einem Schuss, der durch Schulterblatt und Rippen bis in die Lunge ging - musste sich über eine Stunde lang in einem Waldstück verstecken.
Der rechtsradikale Täter hörte den Aussagen der Überlebenden unbewegt zu.
Die Attentate vom 22. Juli 2011
Breivik tötete am 22. Juli vergangenen Jahres auf Utöya 69 Teilnehmer eines sozialdemokratischen Sommerlagers. Unmittelbar vor dem Massaker hatte Breivik mit einer Autobombe in Oslo acht Menschen getötet.
Er begründet sein Verbrechen mit dem Kampf gegen muslimische Zuwanderung und gegen die Befürworter einer multikulturellen Gesellschaft. Das Urteil soll kurz vor dem Jahrestag der Anschläge verkündet werden.
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