Besonders an Festen wie Weihnachten wird einem bewusst, wie wichtig die Gemeinschaft ist. Die Oberländerin Melanie* ist laut Diagnose ihrer Ärzte unheilbar an Krebs erkrankt. Um sie zu unterstützen, haben ihre Freunde eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen.
Vor sechs Jahren hat Melanie (*Name wurde von der Redaktion geändert) schon einmal den Brustkrebs besiegt. Die Mutter von zwei Söhnen fasste neuen Lebensmut, arbeitete wieder als Psychologin und machte sich als Achtsamkeitstrainerin selbstständig. Doch dann fand das zwischenzeitliche Glück ein jähes Ende, im Februar dieses Jahres erhielt sie die Diagnose „metastasierende Brustkrebserkrankung“.
Wenn die Diagnose keine Hoffnung lässt
Nach sechs Jahren in Remission kam sie also wieder in Behandlung - schul- und komplementärmedizinisch, denn nur auf die Schulmedizin zu setzen, war für Melanie keine Option. Diese spricht bei metastasierenden Brustkrebs nämlich von einer „unheilbaren Krankheit“, was bedeutet, dass ihr statistisch nur noch wenige Jahre bleiben. „Melanie ist sehr dankbar dafür, dass es diverse Behandlungsmöglichkeiten von Seiten der Schulmedizin gibt. Dennoch ist das für sie nicht genug“, so ihre Freundin Christiane Mähr.
Vor allem möchte Melanie diese niederschmetternde Diagnose nicht einfach so akzeptieren, sondern alle Mittel und Wege ausschöpfen. Also hat sie sich für einen ganzheitlichen und integrativen Ansatz entschieden und folgt damit dem Beispiel von anderen ebenso schwer erkrankten Menschen, die es letztlich geschafft haben, die Ausnahme von der Regel zu sein und die heute geheilt sind.
Welche Faktoren lassen den Krebs verschwinden?
Unter anderem setzt sie auf Radical Remission, ein Konzept, das von der US-amerikanischen Wissenschaftlerin Dr. Kelly A. Turner entwickelt wurde und das stetig weiterentwickelt wird. Turner hat mit hunderten „todgeweihten“ Krebspatienten auf der ganzen Welt gesprochen und daraus zehn Faktoren extrahiert, die eine Spontanremission - also eine unerwartete Rückbildung des Karzinoms (was übrigens häufiger vorkommt, als man denkt) - begünstigen. In ihrem Buch „Hoffnung auf ein krebsfreies Leben“ widmet Turner jedem der zehn Heilungsfaktoren - darunter etwa eine radikale Umstellung der Ernährung und körperliche Aktivität - ein eigenes Kapitel. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und konkrete Ratschläge werden kombiniert mit Geschichten und Anekdoten, die Mut machen.
Melanie ist sehr dankbar dafür, dass es diverse Behandlungsmöglichkeiten von Seiten der Schulmedizin gibt.
weiß ihre Freundin und Unterstützerin Christiane Mähr
Bild: Mathis Fotografie
Es handle sich dabei keineswegs um Hokuspokus, betont Cathérine Sondermann, die ebenfalls zum engsten Freundeskreis Melanies zählt und die sich intensiv mit der Materie auseinandergesetzt hat: „Aktuell läuft eine Pilotstudie, in der ein Forscherteam der Harvard University die Auswirkungen des Radical-Remission-Ansatzes erforscht. Die vorläufigen Analysen deuten auf einen signifikant positiven Effekt hin.“
Wenn es auch finanziell um die Existenz geht
„Ich möchte nicht wissen, wie viel Zeit mir die Ärzte geben. Ich möchte die Prognose überleben und so lange und so gut wie möglich leben“, sagt Melanie. Sie ist bereit, um ihr Leben zu kämpfen - auch wenn sie sich das finanziell eigentlich nicht leisten kann. Seit Juli bekommt Melanie nämlich kein Krankengeld mehr, da dieses Selbstständigen in Österreich nur 20 Wochen zusteht. Wie aber sollen nun die Kosten für die therapeutischen und komplementärmedizinischen Behandlungen von über 1000 Euro pro Monat bezahlt werden - zusätzlich zu den Kosten, die bei einer vierköpfigen Familie ohnehin anfallen? Mit nur einem Einkommen und dem Rehageld ist das schlichtweg unmöglich.
Also haben sich Melanies Freunde Gedanken darüber gemacht, wie sie ihr unter die Arme greifen können und kamen auf die Idee, eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben zu rufen. Die Kampagne läuft mittlerweile seit Ende Oktober - auch dank der Unterstützung der Raiffeisenbank Vorarlberg und Respekt.net. „Wir wollen, dass sich Melanie keine Gedanken ums Geld machen muss, sondern sich voll und ganz auf ihre Gesundheit konzentrieren kann“, sagt Alexandra Ludescher, die ebenfalls mit von der Partie ist.
Gerade in Situationen, in welchen einen das Leben herausfordert, zeigt sich, wie wichtig Freunde und ein soziales Netz sind. Da Melanie ihren Beruf nicht mehr ausüben kann, ist ihr Sozialleben stark eingeschränkt. Daher versuchen ihre Freundinnen und Freunde, so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen. Auch untereinander tauschen sie sich regelmäßig aus und besprechen, was zu tun ist, um die Kampagne am Laufen zu halten: „So eine Situation ist schwer genug und als Betroffene ist man mit der Diagnose am Ende des Tages sowieso allein. Trotzdem tragen gute Freunde wesentlich dazu bei, dass man eben doch nicht ganz allein ist“, berichtet Freundin Carina Kerle.
Wir wollen, dass sich Melanie keine Gedanken ums Geld machen muss, sondern sich voll auf ihre Gesundheit konzentrieren kann.
Freundin Alexandra Ludescher benennt das große Ziel
Bild: Mathis Fotografie
Ein musikalisches Dankeschön
Musik spielt in Melanies Leben eine große Rolle. Daher wird es am Gründonnerstag ein Benefizkonzert mit Prinz Grizzley als Opening Act, HØME, Junipa Gold und den DJs Medi&Doris im Spielboden in Dornbirn geben. Ab einer Spende von 100 Euro steht man auf der Gästeliste: „Wir sind für jede Unterstützung dankbar: Wenn viele etwas geben, entsteht am Ende etwas Großes!“
So kann man Melanie unterstützen: Crowdfunding-Kampagne
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