Politik-„Urgestein“ Roland Frühstück übernimmt die Obmannschaft der städtischen Volkspartei. Robert Vögel wird Florian Rainer als Wirtschaftsstadtrat nachfolgen.
Mit der Bregenzer Stadt-ÖVP verhält es sich wie mit einer Fußballmannschaft, in welcher zwar viele große Namen stehen, die Ergebnisse allerdings zu wünschen übrig lassen. Nicht zuletzt, weil es an frischen, motivierten Kräften fehlt, die tatsächlich etwas bewegen wollen - und dafür auch bereit sind, Türklinken zu putzen. Dazu passt auch die Wahl von Roland Frühstück zum neuen Stadtpartei-Obmann. Er tritt die Nachfolge von Finanzminister Magnus Brunner an, der in der Bundes-ÖVP von vielen als künftiger Frontmann gehandelt wird.
Es darf davon ausgegangen werden, dass sich Frühstück nicht für das Amt aufgedrängt hat. Der bald 65-Jährige wird im kommenden Jahr die Klubobmannschaft in der Landespartei abgeben. In den vergangenen Monaten hat er keinen Hehl daraus gemacht, dass er sich sehr darauf freut, es künftig ruhiger anzugehen. Insofern überrascht es nicht, dass Frühstück die Obmannschaft keinesfalls als Kandidatur zur nächsten Bürgermeisterwahl verstanden wissen will. Man werde die Entscheidung über die Spitzenkandidatur im Spätfrühling treffen, „rein theoretisch könnte das aber auch ich sein“. Sein Zusatz ist allerdings bemerkenswert: „Wenn ich gefragt werden würde, würde ich intensiv darüber nachdenken.“
Unstrittig ist, dass Frühstück, sofern ihn der Hafer noch einmal sticht, das Format hätte, um Amtsinhaber Michael Ritsch gefährlich zu werden. Vor allem auch deshalb, weil er Ritsch in dessen großer Domäne - dem direkten Umgang mit den Bürgern - das Wasser abgraben könnte: Den Roland kennt man in Bregenz, er wird von vielen sehr geschätzt.
Ich freue mich über das breite Vertrauen. Bregenz ist meine persönliche und politische Heimat und ich habe mit dieser wunderbaren Stadt noch viel vor! Wir sind ein hochmotiviertes Team, das gemeinsam für die Stadt anpacken wird.
Roland Frühstück
Geklärt hat die Bregenzer VP in der Sitzung am Freitagabend auch, wer den zurückgetretenen Wirtschaftsstadtrat Florian Rainer beerben soll: Man wird bei der nächsten Stadtvertretung Robert Vögel für die Nachfolge vorschlagen. Ganz friktionsfrei ist die Rochade nicht: Rainer verlässt die Politik, weil er neuer Leiter der städtischen IT-Abteilung wird. Manche sehen in der Personalie einen klassischen Fall von Freunderlwirtschaft. Nicht zuletzt deshalb, weil im Vorfeld - und hinter dem Rücken der bisherigen IT-Chefin - einige organisatorische Veränderungen vorgenommen wurden. Fast so, als hätte man jemanden das Bett bereiten wollen...
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