Statt eines roten Teppichs bot das K3-Filmfestival im Filmstudio Villach von Mittwoch bis Sonntag mit anspruchsvollen Langfilmen und kreativen wie experimentellen Kurzfilmen aus Kärnten, Slowenien und dem Friaul. Der Hauptblick fällt dabei auf „Ideale und Idole“ von der Pflegerin bis zu Künstlern.
Vom regen Filmschaffen im Alpen-Adria-Raum zeugt das K3-Filmfestival 2023: Aus fast 300 eingesandten Beiträgen wurde ein spannendes Programm für vier Tage (von Mittwoch bis Sonntag) gewählt, wobei das diesjährige Motto „Ideale und Idole“ eine thematische Klammer um die filmische Beschäftigung starker wie leuchtender Persönlichkeiten spannt.
Feinfühlig blickt etwa ORF-Kulturredakteur Horst L. Ebner in Cornelius Koligs „Paradies“ im Gailtal und damit in dessen Lebenswerk, während Jurij Gruden die slowenische Heimat von Melania Trump und den Werdegang der ehemaligen First Lady der USA beleuchtet. Als wichtigen Vertreter der österreichischen Kunstgeschichte porträtiert Peter Putz den in Wien lebenden Kärntner Reimo Wukounig und die pünktliche Verzweiflung von Christine Lavant wird von Danielle Proskar (produziert von Graf-Film) eingefangen.
Pflegerin im Fokus
Weniger kreativ, aber gesellschaftlich unabkömmlich ist die 24-Stunden-Pflegerin Rozica Dărăban aus Rumänien. Vom Universitätskulturzentrum Unikum beauftragt, begleitet Filmemacher Robert Schabus die Frau bei ihrer Arbeit und auf der monatlichen Reise in ihr Heimatdorf. Mit „Rezonanță - Resonanz“ spürt er mit klarem Blick und ohne viele oder große Worte den zwei Räumen - oder sind es doch Welten? - nach, in denen sich Rozica Dărăban bewegt.
Nach der Uraufführung am Festival, läuft die Kurzdoku am Dienstag, 12. Dezember, um 20.30 Uhr im Klagenfurter Volkskino. Moderiert von Kommunikationswissenschaftler Matthias Wieser steht Robert Schabus für Fragen nach dem Film zur Verfügung. Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter: Neues Volkskino oder Unikum.
Handke-Film
Mit dem vielschichtigen Stück Sprachkunstkino „Mein Satz“ dringt Amina Handke in eines der ersten Theaterstücke ihres Vaters Peter Handke „Kaspar“, vor. Darin verliert sich Handkes Mutter Libgart Schwarz als Hauptdarstellerin in der Wortgewalt des Kärntner Schriftstellers. Wie wichtig, ja esenziell dieses Stück für ihren ehemaligen Ehemann Peter war, erzählt die in St. Veit geborene Schauspielerin im Gespräch mit der „Krone“ vor dem Film. Aber auch im Gespräch nach der Vorführung lässt sie mit ihrer Tochter spüren, welche große Aufgabe es birgt, sich mit der Handke‘schen Sprache „zu spielen“.
K3-Filmpreise
Mit dem von Slowenien für den Oscar©-nominierten Road-Movie „Riders - Jezdeca“, das zwei Jugendliche mit ihren aufgemotzten Mopeds durch die neuen Staaten des alten Jugoslawien führt, erhielt Dominik Mencej den K3-Langfilmpreis. Dieser ist mit 5000 Euro dotiert und inkludiert Sachleistungen von CinePostproductions im Wert von 1000 Euro.
Der K3-Kurzfilmpreis der Jury ging ebenfalls nach Slowenien an Urška Djukić und Émilie Pigeard mit „Granny‘s Sexual Life“. Das Publikum kürte ex aequo die beiden Kurzfilme „Echoes of Grief“ von Verena Repar „Distortions // Verzerrungen“ von Siegfried Ortner.
Ab Mittwoch, 13. Dezember sind alle Gewinnerfilme beim Streaming-Service „Kino Vod Club“ zu sehen
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