Der bekannte Vielseitigkeitsreiter Harald Herzgsell ist tot. Der 58-jährige Staatsmeister aus dem südburgenländischen Deutsch Kaltenbrunn kam in Folge eines fatalen Sturzes ums Leben. Sein unerwarteter Tod erschüttert die Welt des Reitsports.
Harald Herzgsell war ein begnadeter und erfahrener Reiter. Bei internationalen Drei-Sterne-Turnieren feierte der Landwirt und Hufschmied beachtenswerte Erfolge und steigerte mit seinen Glanzleistungen auch das Renommee des burgenländischen Pferdesportverbands, bei dem er Vielseitigkeitsreferent war.
Ein Leben für die Pferde
Glanzvoller Höhepunkt seiner Pferdesportkarriere war zweifellos seine Teilnahme bei den Europameisterschaften im Vorjahr. Da holte der als zielstrebig und motiviert geltende Südburgenländer mit seinem Team sogar Bronze für Österreich.
Herzgsell war aber nicht nur passionierter Reiter, sondern auch ein hingebungsvoller Pferdemensch. Seine Verbundenheit mit den majestätischen Tieren - allen voran zu seinem Herzenspferd „Supreme“, auch „Seifenstein“ genannt - war für jeden ersichtlich.
Folgenschwerer Sturz
Am Montagnachmittag dann das Unglück. Herzgsell trainierte im Beisein seiner Ex-Lebensgefährtin Ines Dollenz, mit der er gemeinsam ihre Reitanlage betrieb, ein dreijähriges Nachwuchspferd in der Reithalle, als der junge Wallach zwei Bocksprünge machte.
Kurz konnte Herzgsell ihn zur Ruhe bringen, doch dann explodierte das Pferd und sprang mit allen vier Beinen in die Luft. In Folge stürzte Herzgsell kopfüber und zog sich trotz Helm und Schutzweste ein Schädel-Hirn-Trauma zu. Dollenz - sie ist Notfallmedizinerin - eilte sofort zu Hilfe und begann mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen.
„Totales Pech“
Kurz später waren auch Rettung und Hubschrauber zur Stelle. „Harry wurde intubiert und ins LKH Graz gebracht, doch beim Eintreffen war er schon tot“, schildert die schockierte Ärztin. Aus Berufserfahrung weiß sie: „Es war totales Pech. So ein tragischer Sturz kann immer passieren, nicht nur dann, wenn man vom Pferd fällt.“
Zur letzten Ruhe geleitet wird Herzgsell am 4. Dezember im Beisein seiner Familie. Die kirchliche Begräbnisfeier findet um 14 Uhr in der Pfarrkirche Altenmarkt statt - mit anschließender Beisetzung am Ortsfriedhof.
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