Für lokale Feuerpausen

Netanyahu: Wollen Gaza nicht erobern oder regieren

Ausland
10.11.2023 07:05

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu hat erklärt, dass Israel nicht versuchen wolle, den Gazastreifen zu erobern, zu regieren oder zu besetzen. Für eine „bessere Zukunft“ müsse aber die Hamas besiegt werden, sagte er in einem TV-Interview. Netanyahu sprach sich für kurze Feuerpausen, aber vehement gegen einen Waffenstillstand aus.

Für den Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Islamistengruppe habe er keinen Zeitplan festgelegt, „denn es kann mehr Zeit in Anspruch nehmen“, sagte Israels Premier dem US-Sender Fox News (siehe Video oben). „Wir müssen die Hamas zerstören, nicht nur um unseretwillen, sondern um der Menschen willen. Um der Zivilisation willen, um der Palästinenser und Israelis gleichermaßen willen.“ Der Gazastreifen müsse entmilitarisiert, entradikalisiert und wiederaufgebaut werden.

Sichere Passage aus Kampfzone für Zivilisten
Zivilisten will Netanyahu weiter eine sichere Flucht aus dem Kampfgebiet im Gazastreifen gewähren. „Die Kämpfe gegen die Hamas, die Hamas-Terroristen, gehen weiter, aber wir wollen an bestimmten Orten für einen bestimmten Zeitraum, ein paar Stunden hier, ein paar Stunden dort, eine sichere Passage von Zivilisten aus der Kampfzone ermöglichen. Und das machen wir auch“, sagte der 74-Jährige. 

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Die USA haben lange Zeit gegen Al-Kaida gekämpft. Ich glaube nicht, dass wir bei der Hamas so lange brauchen werden, aber egal wie lange es dauert, wir werden es schaffen.

Israels Premier Netanyahu

Netanyahu betonte in dem Interview erneut, dass Israel einem Waffenstillstand nicht zugestimmt habe. „Ein Waffenstillstand mit der Hamas bedeutet eine Kapitulation vor der Hamas“, sagte er. „Es wird also keinen Waffenstillstand ohne die Freilassung der israelischen Geiseln geben.“

Netanyahu lehnt einen Waffenstillstand in Gaza weiter ab. (Bild: AP)
Netanyahu lehnt einen Waffenstillstand in Gaza weiter ab.

Zuvor hatte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington mitgeteilt, Israel habe täglichen, vierstündigen humanitären Pausen im nördlichen Teil des abgeriegelten Gazastreifens zugestimmt. Ein ranghoher Beamter der israelischen Regierung bestätigte der „Times of Israel“, dass man „humanitären Pausen“ zugestimmt habe. Demnach sollen die „taktischen, lokalen“ Pausen den Bewohnern des Gazastreifens die Möglichkeit geben, vom Norden in den Süden zu fliehen, weg von den am stärksten umkämpften Gebieten.

Zehntausende nutzen Feuerpausen für Flucht
Netanyahus Büro hatte zuvor auf einen schon bestehenden Fluchtkorridor für Zivilisten im Gazastreifen vom Norden in den Süden verwiesen, auf dem Israel den Menschen zurzeit regelmäßig für einige Stunden eine sichere Passage zusagt. Am Mittwoch hätten 50.000 Menschen die Fluchtroute genutzt, hieß es.

Hamas: Israel bombardierte Krankenhäuser
Unterdessen teilten die von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörden im Gazastreifen mit, Israel habe am Freitag mindestens drei Luftangriffe auf oder in der Nähe von Krankenhäusern geflogen. „Die israelische Besatzung hat in den letzten Stunden mehrere Krankenhäuser gleichzeitig angegriffen“, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde von Gaza, Ashraf Al-Qidra, dem Fernsehsender Al Jazeera.

Auch das größte Krankenhaus im Gazastreifen, Al Shifa, sei angegriffen worden. Nach israelischen Angaben hat die Hamas darin und darunter Kommandozentralen und Tunnel versteckt. Hamas bestreitet das. Das israelische Militär hat sich bisher nicht zu Qidras Aussagen geäußert. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

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