„Elmos“ Bilder von der Ausbildung befeuern sein blutiges Erbe: Nach den Todesbissen von Naarn will Tierschutzminister „Beiß- und Angriffstrainings“ verbieten. Der Kynologenverband läuft dagegen Sturm, prüft inzwischen wegen „Fehlkampagne“ nun rechtliche Schritte gegen Pfotenhilfe.
„Elmo“ ist tot, eingeschläfert nach dem tödlichen Angriff mit zwei anderen American Staffordshire Terriern auf die Joggerin Herta A. (60). Doch sein Erbe, die Folgen der Attacke, könnten weitreichende Folgen haben. Tierschutzminister Johannes Rauch (Grüne) will jetzt durchsetzen, dass „Beiß- und Angriffstrainings“ für Privathunde verboten werden, nachdem ihm am Dienstag in Lochen bei der Pfotenhilfe eine entsprechende Petition übergeben wurde. Der oö. Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SP) begrüßt die Initiative.
Gibt es ein Verbot von Gebrauchshundesport, hat das weitreichende Folgen, auch für die Zucht. Und das Scharfmachen passiert nicht in Vereinen, sondern irgendwo im Garten oder Wald, da schaut keiner hin.
Robert Markschläger, Kynologenverband
Angst um Hundesport
Beim Kynologenverband, also dem Verband der Hundehalter, läuten die Alarmglocken. Man fürchtet, dass der „Gebrauchshundesport“ damit de facto abgeschafft wird. „Unsere Ausbildung hat nichts mit Scharfmachen von Hunden zu tun. Im Gegenteil: Wenn jemand zu uns in einen Verein kommt und das will, wird er weggeschickt“, erklärt Robert Markschläger, der beim ÖKV für die Gebrauchshunde zuständig ist. „Die Hunde werden nicht trainiert, aggressiv gegen Personen zu sein, sondern lernen, nur in den Jutesack oder Jutearm zu beißen. Das ist ihr Spielzeug. Wenn eine Person so einen Jutearm nicht trägt, reagiert der Hund nicht“, sagt Markschläger.
„Bilder wirken fatal“
„Elmo“ aus Naarn hätte im August 2020 mehrmals einen Aufnahmetest für den Gebrauchshundesport gemacht, war aber als ungeeignet abgelehnt worden, da er zu wenig Beute- und Spieltrieb hatte. „Dass die Besitzerin genau die Fotos, als er doch einmal hin biss, mit den Worten ,Elmo lässt es krachen‘ gepostet hat, war natürlich katastrophal“, heißt es beim ÖKV.
Der Verein prüft jetzt allerdings rechtliche Schritte gegen die Pfotenhilfe Lochen. Diese hatte nach der Todesattacke von Naarn in einer „Kampagne“ gegen Beißtrainings auch ein Video aus Alkoven publiziert, in dem eine legale Gebrauchshunde-Ausbildung gezeigt, aber hier das „Hunde-Scharfmachen“ unterstellt wurde.
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