Wegen Rassismus
Neue Namen für 80 Vogelarten gesucht
Die US-Gesellschaft für Ornithologie sucht derzeit für 80 Vogelarten neue Namen. Der Grund: Ihre aktuellen sind rassistisch behaftet.
Ein Herr Bachman entdeckte die Kiefernammer, daher wurde der Vogel im Englischen auch nach ihm benannt. Doch der Mann galt als Befürworter der Sklaverei. Sein Name ist negativ konnotiert, und die Tiere sollen damit in Zukunft nicht in Verbindung gebracht werden. Daher hat es sich die US-Gesellschaft für Ornithologie zum Ziel gesetzt, für 80 Vogelarten einen neuen Namen zu suchen. Sie alle wurden ursprünglich nach rassistischen Entdeckern getauft.
Mehr als 1000 deutsche Namen geändert
Diese Entwicklung ist nicht neu. Im deutschsprachigen Raum wurden Namen wie Zigeunervogel und Hottentottenente diskutiert (siehe Video oben). Insgesamt wurden bereits mehr als 1000 deutsche Vogelnamen geändert, weil sie als diskriminierend oder rassistisch eingestuft wurden.
Ein Beispiel ist die afrikanische Löffelente, deren unrühmlicher Name aus der Kolonialzeit stammt und „Menschen zweiter Klasse“ in Namibia und Südafrika bezeichnete. Heute heißt sie Pünktchenente. Brust und Bauch der Ente sind mit unterschiedlich großen Punkten übersät.
„Namen haben Macht, und Macht kann für Gutes oder Schlechtes eingesetzt werden“, sagte Colleen Handel, die Präsidentin der US-Gesellschaft. Den Tieren selbst ist es wohl egal, wie sie heißen.

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