Armee verunglimpft
Aktivist Wersilow muss 8,5 Jahre ins Straflager
Der russische Aktivist und Aktionskünstler Pjotr Wersilow wurde in Abwesenheit zu einer Haftstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt, weil er die Armee seiner früheren Heimat verunglimpft haben soll. Der Grund für die Verurteilung war Wersilows Kritik an den Kriegsmassakern an Zivilisten in der ukrainischen Stadt Butscha, in der Nähe von Kiew.
Richterin Natalja Dudar fällte dieses Urteil am Freitag gegen den 36-jährigen Mitbegründer der russischen Punkband Pussy Riot.
Russland weist zurück, etwas mit der Tötung Hunderter Zivilisten zu tun zu haben.
Wersilow, der auch die kanadische Staatsbürgerschaft hat, hatte Russland lange vor Kriegsbeginn verlassen. Anfang Oktober hatte der Aktivist mitgeteilt, dass er sich dem ukrainischen Verteidigungskampf gegen die von Russland vor mehr als 20 Monaten begonnene Invasion angeschlossen habe. Er wolle der Ukraine helfen, gegen Russland zu gewinnen.
Der Aktionskünstler Pjotr Wersilow
Wersilow gehörte mit seiner Künstlergruppe Wojna (Krieg) lange zu den bekanntesten politischen Aktionskünstlern in Russland. International bekannt wurde auch die von ihm mitbegründete Punkband Pussy Riot, die seit Jahren mit scharfen Songtexten und Videos die Kreml-Politik und die Unterdrückung Andersdenkender anprangert.
Wegen des Kriegseinsatzes in der Ukraine hatte Wersilow seinen Posten als Herausgeber des von ihm gegründeten Nachrichtenportals Mediazona aufgegeben. Das Portal solle weiter für unabhängigen und unparteiischen Journalismus stehen.
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