In engerer Auswahl

Österreichische Lotterien im Rennen um Griechen-Lizenz

Österreich
12.03.2012 20:46
Um seinen massiven Schuldenberg zu tilgen, treibt Griechenland seine Privatisierungspläne voran. Im Zuge dessen will das marode Land u.a. den teilstaatlichen Lotto- und Sportwettenmonopolisten Opap zu Geld machen. Auch die Österreichischen Lotterien sind im Rennen um die begehrte Lizenz dabei, denn Opaps Geschäfte laufen gerade in der Krise gut.

Für zwölf Jahre vergibt Griechenland die Lizenz zum Betreiben von Lottospielen. Wie die Privatisierungsbehörde "Hellenic Republic Asset Development Fund" (HRADF) am Montag mitteilte, sind drei Bieter eingeladen, ein verbindliches Angebot zu legen. Eine Frist wurde offiziell nicht genannt. Nach Angaben eines ranghohen Mitarbeiters der Behörde bleibt aber bis Juni Zeit, um eine Offerte einzureichen.

Neben den Österreichischen Lotterien haben es zwei Konsortien in die engere Auswahl für die Lizenz geschafft. Das eine wird, neben dem Wettmonopolisten Opap selbst, vom griechischen Gaming-Unternehmen Intralot sowie der italienischen Firma Lottomatica und Scientic Games Corp. aus den USA gebildet. Die andere Bietergemeinschaft setzt sich aus dem italienische Unternehmen Sisal sowie Damco Energy und Damlot, beides Firmen der griechischen Copelouzos Gruppe, zusammen.

Bis zu 600 Millionen Euro für Lotto-Lizenz
"Es ist sehr ermutigend, dass sich führende Unternehmen aus der Gaming-Branche an der Ausschreibung beteiligen", teilte der HRADF-Chef Costas Mitropoulos am Montag in einer Erklärung mit. Er erwarte sich zusätzliche Einnahmen für das Land, so Mitropoulos. Nach Einschätzung von Analysten kann Griechenland mit einem Preis zwischen 400 bis 600 Millionen Euro für die Lotterie-Lizenz rechnen.

Das rege Interesse an der Lizent des griechischen Monopolisten ist durchaus gerechtfertigt, stellt Opap doch in Krisenzeiten einen Sonderfall dar. Mit einem Nettogewinn von rund 482 Millionen Euro verdiente kein Unternehmen des Landes im vergangenen Jahr mehr als Opap, berichtete etwa die deutsche Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" Ende Februar. Von jedem Euro Umsatz blieben demnach elf Cent Reingewinn übrig.

19 Milliarden Euro Privatiserungseinnahmen bis 2015
Griechenland hat sich im Gegenzug für milliardenschwere Kredithilfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds u.a. dazu verpflichtet, bis 2015 Staatsunternehmen im Wert von 19 Milliarden Euro zu privatisieren. Das ursprüngliche Ziel von 50 Milliarden Euro an Erlösen aus dem Verkauf von Staatsbesitz wurde jedoch vor Kurzem verworfen.

Im Zuge der Privatisierungspläne sollen neben der Lotteriegesellschaft auch der von der öffentlichen Hand betriebene Flughafen von Athen sowie die nationale Gasgesellschaft Depa unter den Hammer kommen. Hier wird ein deutlich höherer Erlös von jeweils mehreren Milliarden Euro erwartet.

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