Nach der schrecklichen Todesfahrt Freitagfrüh in Bayern, bei der mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen sind, kommen nun immer mehr neue Details ans Licht. Die Polizei ermittelt aktuell wegen eines möglichen Tötungsdelikts. Die Wohnung des mutmaßlichen Schleppers wurde bereits durchsucht - sie befindet sich in Wien.
Gegen 3.15 Uhr am Freitag kam es auf der Autobahn 94 in Bayern zu dem schrecklichen Unfall. Sieben Personen starben - unter ihnen ein sechsjähriges Kind -, mehrere der insgesamt 23 Insassen wurden zum Teil schwer verletzt - das Auto war für neun Personen ausgelegt. Nur kurze Zeit später stürmten Ermittler eine Wohnung in Wien. Warum? Der mutmaßliche Schlepper, der das Unfallfahrzeug gelenkt hatte, soll dort seinen Wohnsitz haben. Auch das Fahrzeug war in der österreichischen Bundeshauptstadt gemeldet. Beamten zufolge soll es sich bei dem Mann um einen 24-jährigen Palästinenser handeln. Auch er befindet sich mit Verletzungen im Krankenhaus.
Zahl der unerlaubten Einreisen steigt
„Die Bayerische Polizei führt die Ermittlungen zum Unfallhergang mit Hochdruck und unterstützt auch die Bundespolizei bei den Ermittlungen zur zugrundeliegenden Schleusung und zu den Hintermännern“, äußert sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gegenüber der „Bild“.
Die Ausfahrt Ampfing/Waldkraiburg, wo sich der schreckliche Unfall ereignet hatte, ist rund 50 Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt. Seit Monaten steigt nach Informationen von Bundespolizei und bayrischer Grenzpolizei die Zahl der registrierten unerlaubten Einreisen.
Fahrer entzog sich zuvor Kontrolle
Auch das besagte Schlepperauto war den Beamten bereits zuvor bei einer Kontrolle aufgefallen. Der Fahrer hatte daraufhin sein Fahrzeug stark beschleunigt und ergriff die Flucht. Zur hohen Zahl an Toten und Verletzten dürfte laut Polizei auch die Überfüllung des Autos beigetragen haben. Viele der Insassen hätten daher gar nicht angeschnallt sein können.
Die deutsche Polizei ging nach eigenen Angaben von einer illegalen Schleppung durch den Fahrer des völlig überbesetzten Kleintransporters aus. Es deute alles darauf hin, sagte der Sprecher. Es gebe „keine andere Erklärung“ für das Geschehen, „als dass der Mann die Personen illegal in das Bundesgebiet schleuste“. Selbstverständlich gelte aber natürlich die Unschuldsvermutung.
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