Mit sechs Geflüchteten aus Russland - darunter auch ein Kleinkind - im Fahrzeug ging der Polizei im Rosental in Kärnten ein kroatischer Schlepper (48) ins Netz.
Außergewöhnlicher Schlepperzugriff in Schlatten im Gemeindegebiet von Sankt Jakob im Rosental: Nur wenige Kilometer nach der slowenischen Grenze stoppte die Polizei am Nachmittag einen Mercedes mit kroatischem Kennzeichen. Am Steuer ein Kroate, der mit sechs Personen im Fahrzeug unterwegs war: ein kleiner Bub mit knapp zwei Jahren, zwei Frauen (20, 25) und drei Männer.
Allesamt russische Staatsbürger, die keine für den Aufenthalt notwendigen Dokumente vorweisen konnten. Für den kroatischen Autolenker Nino L. (48) klickten noch an Ort und Stelle die Handschellen. Wegen des Verdachts der Schlepperei verhängte die Staatsanwaltschaft über ihn die Untersuchungshaft. Und so „eskortierten“ ihn die Beamten vorerst direkt in die Justizanstalt Klagenfurt.
Antrag auf internationalen Schutz
Seine sechs illegalen Passagiere stellten einen Antrag auf internationalen Schutz. Die Einvernahmen der fünf Russen waren Freitag inklusive Dolmetscher noch im Gange. Aber es deutet alles darauf hin, dass die drei Männer (20, 25, 35 Jahre) aus Angst vor der Wehrpflicht aus ihrer Heimat geflüchtet waren. Anfang Oktober hat Russland 140.000 junge Männer zum Dienst einberufen.
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