Erstmals seit seinem Wiener Jahrhundertlauf kehrt Eliud Kipchoge, der größte Marathonläufer der Geschichte, diesen Mittwoch an die Stätte seines Triumphes im Prater zurück. Dort war der Kenianer am 12. Oktober 2019 als erster und bislang einziger Läufer einen Marathon unter 2:00 Stunden gelaufen.
„Die Erinnerung kommt dadurch frisch zurück in meinen Kopf. Das wird eine gute Sache, ich werde es genießen“, freute sich der Kenianer nach seinem fünften Sieg beim Berlin-Marathon auf seinen Wien-Besuch. Der Anlass passt natürlich zu Eliud Kipchoges Anliegen, Menschen in aller Welt zum Laufen zu animieren…
Challenge für Hobbyläufer
Der 38-Jährige, der vor vier Jahren auf der Hauptallee die Distanz von 42,195 km in 1:59:40,2 Stunden bewältigt hatte, eröffnet in Wien am Mittwoch weltweit die erste Station der neu ins Leben gerufenen INEOS 1:59 Pace Challenge. Dabei versuchen Läufer bzw. Läuferinnen, eine Strecke von 352,6 Meter in einer Minute zu absolvieren. Diese Distanz wird ab 27. September auf der Prater Hauptallee im Bereich der Meiereistraße/Stadionbadparkplatz dauerhaft gekennzeichnet. Bei seinem historischen Marathonlauf hat Kipchoge pro Minute exakt 352,6 Meter zurückgelegt. Jetzt können Hobbyläufer versuchen, ob sie das Tempo des Wunderläufers zumindest eine Minute durchhalten können …
159 bereits angemeldete Teilnehmer haben die Ehre, am Mittwoch ab 9.30 Uhr als Erste sich dieser Pace Challenge stellen. Eliud Kipchoge wird sie an der Strecke anfeuern und im Ziel empfangen. Nicht nur Hobbyläufer, sondern auch Laufprofis wie Österreichs Marathonrekordler Peter Herzog, Andreas Vojta und Lemawork Ketema sind dabei. Eliud Kipchoge: „Vor vier Jahren war ich in Wien sehr angespannt und fokussiert auf das Laufen Jetzt freue ich mich auf den Besuch bei der lokalen Community und auf die Eröffnung der INEOS 1:59 Pace Challenge.“ In vielen Metropolen der Welt wird diese Challenge bald durchgeführt werden. Wien aber ist Vorreiter.
„Tägliche Meile“ für Schulkinder
Bereits ab 8.20 Uhr tritt Kipchoge zudem auf der Hauptallee auch in seiner Funktion als „Weltbotschafter der Daily Mile“ in Aktion. Die „Daily Mile“ ist eine Bewegungsinitiative für Volksschulen, die der Vienna City Marathon 2019 nach Österreich gebracht hatte. Täglich 15 Minuten Laufen und Bewegung im Freien stärken die Fitness, Konzentration und Gesundheit der Schüler und Schülerinnen. Zwei Wiener Volksschulklassen, die an dieser Initiative teilnehmen, laufen auf der Hauptallee ihre „tägliche Meile“, Mittwoch sogar im Beisein des größten Marathonläufers aller Zeiten! Welch Ereignis für die Kinder, die von dem zweimaligen Olympiasieger angefeuert werden und der ihnen auch Fragen beantworten wird.
„Goldener Rathausmann“ für Kipchoge
Dort, wo Eliud Kipchoge Österreich, Wien und speziell die Prater Hauptallee mit seinem Marathonlauf unter 2:00 Stunden vor vier Jahren weltweit für immer in den Mittelpunkt gerückt hat, wird er auch von Bürgermeister Michael Ludwig geehrt. In einer Zeremonie zeichnet Michael Ludwig den Weltrekordläufer ab 9.00 Uhr mit dem „Goldenen Rathausmann“ aus.
Welterbe der Leichtathletik
Mittwoch folgt bei dieser Auszeichnung Eliud Kipchoge! Der Kenianer hatte übrigens auch seinen Anteil daran, dass die World Athletics im Vorjahr die Prater Hauptallee wegen ihrer faszinierenden 200 Jahre alten Laufgeschichte in das „Welterbe der Leichtathletik“ aufgenommen und mit der „World Athletics Heritage Plaque“ ausgezeichnet hatte. Diese Plaque wird seitdem auf der Prater Hauptallee auf einer Stele präsentiert - und zwar in Höhe des Ziels, das Eliud Kipchoge in 1:59:40,2 passiert hatte.
Emotionen werden wach
Der Jahrhundertlauf jenes denkwürdigen 12. Oktober 2019 mit all seinen Jubelbildern und Emotionen werden durch Eliud Kipchoges aktuellen Wien-Besuch wieder wach. Das Team des Vienna City Marathons hatte als lokaler Veranstalter einer internationalen Koproduktion einen gebührenden Anteil am Gelingen dieser INEODS 1:59 Challenge, wofür die Marathonlegende noch heute dem VCM mit Wolfgang Konrad an der Spitze dankbar ist. Zum Rennen meinte der Kenianer damals:„Ich war überzeugt, dass ich einen Marathon unter zwei Stunden laufen kann! Ich wollte zeigen, dass kein Mensch Grenzen hat. Die Grenzen befinden sich nur im Kopf. Die letzten 100 Meter waren die schönsten Momente in meinem Leben. Dieses Gefühl zu wissen, dass ich die Grenze durchbreche, war einfach unbeschreiblich.“ Mit einem glücklichen Lächeln, schon jubelnd, lief er auf der Hauptallee ins Ziel.
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