Rechte angeboten
Cameron kämpft gegen Abspaltung Schottlands
In Umfragen sprechen sich derzeit knapp 40 Prozent der Schotten für eine vollständige Unabhängigkeit aus, eine deutliche Mehrheit ist für ein Mehr an Selbstbestimmung. Nach dem Willen der Regionalregierung in Edinburgh soll es im Jahr 2014 zum Volksentscheid kommen.
Streit über Wahldetails
Mit der Zentralregierung in Westminister liegt der schottische Ministerpräsident Salmond über Details des Referendums im Streit, etwa über den Zeitpunkt und die Formulierung der Frage auf dem Wahlzettel. Der Volksentscheid an sich wird von Westminster inzwischen nicht mehr infrage gestellt.
Die Befürworter der Unabhängigkeit glauben, dass Schottland ohne den Rest Großbritanniens bessergestellt wäre. Vor allem die Steuermilliarden aus dem Nordseeöl - die britischen Vorkommen lagern fast ausschließlich vor der schottischen Küste - müssten dann nicht mehr nach London abgeführt werden. Cameron entgegnete, Schottland profitiere etwa davon, dass es über Großbritannien eine Stimme im Weltsicherheitsrat habe und von einer der stärksten Armeen der Welt geschützt werde.
Es war das erste Zusammentreffen von Salmond und Cameron, seit der Streit um die Unabhängigkeit Schottlands nach der Regionalwahl im vergangenen Mai ausgebrochen war. Bei den Gesprächen habe es nach Darstellung Camerons aber "wenig Fortschritte" gegeben.
Glühender Appell für Einheit GBs
Cameron wandte sich nach dem Treffen mit einem glühenden Appell für die Einheit Großbritanniens an die Schotten. "Ich hoffe und wünsche, dass die Menschen in Schottland sich für den Verbleib im Vereinigten Königreich aussprechen", sagte der Premierminister. Er werde für das "Überleben Großbritanniens" kämpfen. Schottland sei als Teil Großbritanniens "stärker, reicher, fairer und besser geschützt", sagte er. Wie Schottland profitierten auch die anderen Landesteile England, Nordirland und Wales von der Kraft des Vereinigten Königreichs, sagte der Premier. Schottland wurde mit dem "Act of Union" aus dem Jahr 1707 Teil von Großbritannien.
Die schottische Nationalpartei SNP hatte mit einem auf die Unabhängigkeit von London ausgerichteten Wahlkampf im vergangenen Mai gesiegt und führt im Regionalparlament in Edinburgh mit absoluter Mehrheit die Geschäfte.
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