20% Anstieg seit Mai

Spritpreis auf Rekordkurs – und der Staat kassiert

Wirtschaft
19.09.2023 06:00

Mit dem starken Preisanstieg bei Rohöl verteuern sich auch bei uns an den Tankstellen die Preise kräftig. Seit Mai ging es im Schnitt um satte 20 Prozent hinauf. Der ÖAMTC sieht die Politik gefordert. Der Staat ist schließlich auch der größte Profiteur.

Im vergangenen Jahr sind durch den Krieg in der Ukraine die Treibstoffpreise hierzulande auf über zwei Euro je Liter gestiegen. Bis Mai dieses Jahres entspannten sich die Ausgaben dafür wieder etwas. So zahlte man beispielsweise für Diesel im Durchschnitt nur mehr 1,479 Euro je Liter, bei Super waren es 1,547 Euro. Seither ging es aber wieder kräftig bergauf. So kostet Diesel aktuell im Schnitt schon wieder 1,774 Euro - ein Plus von satten 20 Prozent seit Mai.

Den „Schwarzen Peter“ schieben die Mineralölmultis hier sehr gerne dem Rohölpreis zu. Die OPEC-Länder haben bekanntlich die Fördermengen gekürzt - was den Preis kräftig steigen ließ. Am Montag kostete das Barrel (159 Liter) der Sorte Brent bereits rund 95 US-Dollar. Das ist der höchste Wert seit gut einem Jahr und ein Anstieg um stolze 26 Prozent in nur drei Monaten. Zuletzt wurde seitens des Fachverbandes der Mineralölindustrie aber auch die starke Nachfrage im Sommerreiseverkehr als Grund für den Preisanstieg genannt. Bei Diesel müsse darüber hinaus rund 60 Prozent des Bedarfs importiert werden - was ebenfalls teurer wurde.

ÖAMTC-Verkehrsexperte Martin Grasslober sieht aktuell die Politik gefordert, sich die Märkte für Fertigprodukte genauer anzusehen. Schließlich würden diese die Preise für die Konsumenten in ganz Europa vorgeben.

Staat kassiert 30 Cent je Liter nur an Umsatzsteuer
Gleichzeitig ist der Staat aber auch der große Profiteur von anziehenden Spritpreisen. Denn auch wenn Mineralölsteuer und CO2-Bepreisung nicht „mitsteigen“, die Umsatzsteuer erhöht sich bei höheren Preisen sehr wohl. Aktuell sind es im Schnitt rund 30 Cent je Liter Diesel an Umsatzsteuer, die der Staat kassiert – etwa fünf Cent mehr als noch im Mai. Insgesamt gehen bei Diesel aktuell 44 Prozent und bei Super-Benzin sogar satte 50 Prozent an den Fiskus.

Aufgrund der steigenden Rohölpreise sei zu befürchten, dass es mit den Preisen an der Zapfsäule noch weiter aufwärts geht. Von der Zwei-Euro-Marke sei man aber im Schnitt noch deutlich weg, betont Grasslober.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele