Wissenslücken

Wiener in Finanzfragen nicht immer sattelfest

Wien
13.09.2023 06:00

Bedenkliche Lücken im Wissen der Wiener um Geld und Finanzen zeigt nun eine Umfrage im Auftrag der Wiener Wirtschaftskammer. Ein Drittel aller Befragten wusste selbst auf einfache Fragen zu Krediten, Inflation, Zinsen und Veranlagung keine Antwort. Nicht umsonst wächst das Angebot für Beratungen.

800 Wienerinnen und Wiener wurden für die Erhebung befragt. Um Antworten auf Fragen wie „Was bedeutet ein Kredit mit variablem Zinssatz?“ oder „Welche Veranlagungsform beinhaltet das geringste Risiko?“ war jedoch rund ein Drittel verlegen, quer durch alle Altersgruppen. Die Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren, die am häufigsten finanzielle Entscheidungen treffen muss, schnitt sogar noch ein wenig schlechter ab als jüngere oder ältere Befragte.

Wirtschaftskammer fordert Unterricht an Schulen
Die Wiener Wirtschaftskammer sieht sich durch die Umfrageergebnisse in ihrer Forderung nach einem eigenem Unterrichtsfach „Wirtschaft“ an den Schulen. Dass Wirtschaft künftig in den Lehrplänen von Geographie und Wirtschaftskunde, aber auch Mathematik, eine stärkere Rolle spielen soll, sei nicht genug, so Erwin Hameseder, WKW-Obmann der Sparte Bank und Versicherung. Mit dem Angebot financefit bemüht sich die Kammer selbst um die Vermittlung von Finanzwissen.

Zitat Icon

Wir müssen dringend nachbessern. Schließlich ist der richtige Umgang mit Geld essenziell. Finanzwissen ist die beste Altersvorsorge und schafft einen Mehrwert für die Gesellschaft und für die Wirtschaft.

Erwin Hameseder, Obmann der Sparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Wien

Zumindest gibt es in Wien aber nun eine neue Anlaufstelle für alle mit Lücken im Finanzwissen: „Bildung & Beratung Geldleben“, eine Initiative des gemeinnützigen Vereins Three Coins, hat mit Unterstützung des Sozialministeriums in Wien eine erste Beratungsstelle eröffnet. Weitere in St. Pölten und Graz sollen demnächst folgen. Sozialminister Johannes Rauch sieht darin „einen wichtigen Beitrag zu mehr Armutsprävention“.

„Enorme Bedeutung für erfolgreiche Lebensgestaltung“
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr verwies bei der Eröffnung der Beratungsstelle auf die stadteigenen Initiativen, etwa den Finanzführerschein, den schon 2200 Wiener Schülerinnen und Schüler abgelegt hätten. Gerade im Jugendbereich gelte es, ein frühes Abgleiten in Schulden zu verhindern. Es sei „von enormer Bedeutung, zu wissen, wie man mit seinen Finanzen umgehen muss, um sein Leben erfolgreich gestalten zu können“.

„Mangelnde Finanzbildung soll künftig kein Grund mehr für Geldsorgen und Armut sein“, betonte auch „Three Coins“-Vorsitzender Goran Maric. Finanzbildung und die Begleitung von Menschen in herausfordernden Situationen, wie sie nun die Beratungsstelle ermöglicht, könnten „einen positiven und nachhaltigen Beitrag auf das Leben vieler leisten“.

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