Eine 1,5 Meter hohe Schlammflut hat das Haus von zwei Frauen in Grafenstein vorerst unbewohnbar gemacht. Mit Hilfe der „Krone“-Leser kann es aber saniert werden.
Schon bei der Ankunft in der Siedlung Sand in Grafenstein liegt eine spürbare Anspannung in der Luft. Knapp einen Monat nach den verheerenden Unwettern mit Hochwasser Anfang August haben neuerlich Regenmassen den Keller von Frau M. unter Wasser gesetzt. Der drei Zentimeter hohe Wasserpegel kann sie aber offenbar nicht schockieren. Kein Wunder, musste sie sich doch schon mit einer eineinhalb Meter hohen Schlammflut herumschlagen.
„Seit 54 Jahren steht unser Haus mittlerweile an seinem Platz“, erzählt die Frau. Bisher sei nie etwas Derartiges vorgekommen. Jetzt hätten es die Fluten beinahe zum Einsturz gebracht: „Die Betonböden sind geborsten! Sie müssen herausgeschrämt werden!“ Die 55-Jährige wohnt im Erdgeschoss, ihre 89-jährige Mutter im oberen Stockwerk.
Nichts konnte Wassermassen aufhalten
In der ersten Unwetternacht hatte eine Mure den Bach verschüttet; Massen an Geröll und Wasser bahnten sich einen Weg auf ihr Grundstück. In der zweiten Nacht war zusätzlich noch die Gurk über die Ufer getreten: „So etwas habe ich noch nie erlebt“, schildert sie. Nicht einmal die 200 Sandsäcke und mehrere Pumpen konnten die Wassermassen aufhalten. Sie und ihre Mutter mussten ihr Zuhause verlassen.
Aufgrund der aktuellen Unwetter- und Hochwasser-Ereignisse stehen viele Menschen in den betroffenen Gebieten vor den Trümmern ihrer Existenz. Helfen Sie mit Ihrer Spende. Kennwort: Hochwasser Spende ist steuerlich absetzbar. Für Kärnten: AT45 3900 0000 0591 9006 Raiffeisen-Landesbank
Mittels Motorboot gerettet
In einem Motorboot wurden die beiden Frauen und ihr Labrador aus der Gefahrenzone gebracht. „Auch wenn ich nicht weg wollte, bin ich ruhig geblieben“, erinnert sich die 89-Jährige. Täglich wurde Frau M. zu ihrem Haus gebracht, um nach dem Rechten zu sehen. „Wir waren komplett machtlos“, beschreibt sie die Situation. Feuerwehrmänner haben die Kellerdecke abgestützt, um das Haus zu stabilisieren: „Eine Notmaßnahme, sonst wäre alles eingestürzt.“ Hätte der Boden nachgegeben, hätte es die Außenmauer nach draußen gedrückt.
Ersten Schätzungen zufolge wird die Erneuerung des Bodens rund 80.000 Euro kosten; dafür müsste aber endlich der Grundwasserpegel sinken. „Bevor nicht alles trocken ist, können wir natürlich nicht weiterarbeiten“, erzählt die Hausbesitzerin, die nicht aufgeben will.
„Ich bin nur froh, dass meine Mutti und ich uns gegenseitig Mut gemacht haben. Es gab Situationen, da wusste ich wirklich nicht mehr weiter“, sagt die Frau und kämpft dabei mit ihren Tränen. Aber es sind Tränen der Freude: „Tausendmal Danke an alle Spenderinnen und Spender! Jetzt kann ich wieder Licht am Ende des Tunnels sehen.“ Auf die „Krone“-Familie ist eben Verlass!
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