Nach massivem Protest
Umstrittene Rentenreform in Frankreich in Kraft
Ungeachtet aller Proteste hat der französische Senat im Frühjahr 2023 den entscheidenden Artikel für die von der Regierung geplante Anhebung des Pensionsalter von 62 auf 64 Jahre beschlossen. An diesem Freitag tritt diese in Kraft. Große Kundgebungen wurden nicht angekündigt.
Die Gewerkschaften hatten gegen die Reform geschlossen Front gemacht und Massenproteste mit Hunderttausenden Teilnehmern organisiert. Die Kundgebungen schlugen teils in Gewalt um, nachdem die Regierung die Reform nach turbulenter Debatte ohne Abstimmung durchs Parlament gedrückt hatte.
Begleitet wurden die Proteste von Streiks bei Bahnen und an den Flughäfen. Wochenlang wurde in Teilen von Paris kein Müll entsorgt.
Macron hatte das sensible Thema Pensionsalter eigentlich schon in seiner ersten Amtszeit auf die Agenda gehoben. Nach den sogenannten Gelbwesten-Protesten kam jedoch die Corona-Pandemie und die Reform wurde vorerst abgeblasen. Im Wahlkampf 2022 kündigte der Präsident dann einen zweiten Anlauf an.
Macron: Defizit in der Pensionskasse
Macron begründete die Reform mit einem drohenden Defizit in der Pensionskasse. Denn angesichts einer alternden Bevölkerung müssten die Beschäftigten mit ihren Beiträgen für eine steigende Zahl von Rentnern aufkommen. Um die Bezugshöhe stabil zu halten, müsse die Bevölkerung etwas länger arbeiten.
Auch bisher arbeiteten bereits viele Menschen in Frankreich über 62 Jahre hinaus, wenn sie mit Erreichen der Altersgrenze noch nicht lange genug für eine abschlagsfreie Rente eingezahlt hatten.







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