Zwei Euro Aufpreis für einen leeren Teller, einen Euro extra für eine zweite Gabel oder 90 Cent für Erdäpfel statt Pommes - die „Krone“-Berichte über Extrakosten in Lokalen regen auf. Nur wenige haben Verständnis, die Gastronomen selbst sind uneins.
Die oftmals kreativ anmutenden Aufschläge für Sonderwünsche bei manchen Wirten (siehe Grafik weiter unten) sorgen bei geneppten Gästen für Bauchweh. Die „Krone“ hat sich bei Lesern und Wirten umgehört, was diese dazu zu sagen haben.
„Es kommt schon auf die Situation an“, ist Heinz Keplinger vom gleichnamigen Wirt in St. Peter am Wimberg überzeugt. „Wenn sich zwei Leute eine Pizza oder eine Brettljausn teilen und sonst nichts konsumieren, kann ich das schon verstehen. Wenn es aber um Kinder oder um geteilte Nachspeisen geht, sind Extrakosten meiner Meinung nach nicht angebracht.“
Wirte wundern sich über kreative Aufpreise
„Oft muss man für Ketchup oder Marmelade extra zahlen – als Gast wäre ich da schon angefressen. Auch bei Nachspeisen für einen zweiten Teller oder eine Gabel Aufpreise zu verlangen, ist für mich unvorstellbar“, wundert sich Thomas Altendorfer, der unter anderem das Linzer „Herberstein“ und das „OX“ in der PlusCity betreibt. „Als Wirt muss ich doch froh sein, wenn sich Gäste noch für ein Dessert entscheiden! Ein Unternehmer muss langfristig denken. Als Wirt lebt man davon, dass sich die Gäste wohl und nicht über den Tisch gezogen fühlen.“
In unseren Betrieben gibt es keine Aufpreise, außer bei Umbestellungen. Als Gast wäre ich gar nicht glücklich, für Besteck oder Teller zahlen zu müssen.
Thomas Altendorfer, Linzer Gastronom
Leser zwischen Ärger und Scherz
Ähnliches liest man auch in den Leser-Kommentaren auf krone.at: „Ich persönlich gehe inzwischen weit weniger ins Gasthaus, stattdessen wird wieder mehr zu Hause gegessen“, schreibt ein User, der auch über die höheren Preise nicht glücklich ist. Eine Leserin scherzt gar, eigentlich sollte man die Gabel mitnehmen dürfen, da man sie ja bezahlt habe.
Nur wenige schlagen sich auf die Seite der „Aufpreisler“ - ein Befürworter verweist etwa auf in Italien: Dort werde jedes zusätzliche Gedeck extra verrechnet, denn: Je mehr Gäste sich Speisen teilen, desto mehr Abwasch falle an, und desto weniger Gerichte werden verkauft. „Im Endeffekt muss das jeder Wirt für sich selbst entscheiden“, resümiert Altendorfer. „Man darf sich halt nicht wundern, wenn man so die Gäste vergrämt.“
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