Kein reales Wachstum

Einzelhandel kämpft mit Pleiten, Pech und Pannen

Wirtschaft
29.08.2023 09:13

Die Corona-Nachwehen, ein Anstieg von Inflation und Zinsen und die damit einhergehende schwache Nachfrage der Konsumenten machen dem heimischen Einzelhandel schwer zu schaffen. Die Wirtschaftskammer gab bekannt, dass im ersten Halbjahr 2023 die Branchen real um 3,8 Prozent im Gegensatz zum Vorjahr einbüßen mussten. Einzig im Spielwaren- und Bekleidungshandel erzielten Unternehmen im Schnitt ein reales Plus. Zusätzlich wird der Einzelhandel gerade von einer Insolvenzwelle erfasst.

Bekannte Händler wie Kika/Leiner, Forstinger, Gerry Weber Österreich, Reno oder die Sport-2000-Genossenschaft Zentrasport mussten dieses Jahr Insolvenz anmelden. Weitere Händler wie Salamander oder Delka stehen vor dem Aus. Die Folgen der angespannten Konjunktur seien hohe und steigende Insolvenzzahlen, eine deutlich ansteigende Anzahl von Schließungen und eine rückläufige Anzahl der Gründungen im Handel und Einzelhandel, räumte Handelsobmann Rainer Trefelik ein.

Nur zwei Branchen erreichten ein Plus
Nominell legten die Umsätze im Einzelhandel im ersten Halbjahr zwar um 4,4 Prozent zu, real konnte die Branche aber neun Monate in Folge kein Konjunkturwachstum erzielen, zeigen Berechnungen des Instituts für Österreichs Wirtschaft. Im ersten Halbjahr konnten nur Spielwarenhändler, mit einem Plus von 9,2 Prozent, und der Bekleidungshandel, mit einem Plus von 2,9 Prozent, Zuwächse erzielen. Alle weiteren Branchen waren zum Teil stark im Minus.

Umsätze eingebrochen
Drastische Rückgänge musste vor allem der Möbelhandel in Kauf nehmen. Der Umsatzrückgang betrug mehr als ein Viertel. Elektrohändler, mit einem Minus von 9,9 Prozent, Buchhändler, mit einem Minus von 9,5 Prozent und der Onlinehandel, mit einem Minus von 6,1 Prozent, waren in den ersten sechs Monaten ebenfalls stark im Minus. Die Aussichten für das Gesamtjahr 2023 seien trüb und es werde kein reales Umsatzwachstum gesehen, hieß es von den Handelsvertretern. Auch im EU-Vergleich schneidet Österreich schlecht ab: Die reale Einzelhandelsentwicklung sei das sechste Halbjahr in Folge unter dem EU-27-Schnitt gelegen.

Diese schwache Konjunktur macht sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Beschäftigungsentwicklung war im Halbjahr im Einzelhandel mit minus 0,8 Prozent rückläufig. Nur der Spielwaren- und Bekleidungshandel hat Personal aufgestockt. Nach einem enormen Anstieg in den letzten Jahren war auch die Zahl der offenen Stellen wieder rückläufig, wenngleich der Handel immer noch mehr als 20.000 offene Stellen hat.

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