Im Rahmen der europäischen Tage der jüdischen Kultur gibt es einen Blick zurück. Im September und Oktober wird im ganzen Burgenland zu Veranstaltungen rund um die jüdische Kultur geladen.
Eine davon ist „Ein Blick zurück. Biographische Erzählungen jüdischer Bewohner aus Frauenkirchen“ vom bekannten Historiker Herbert Brettl.
„260 Jahre lang waren die Juden ein wichtiger Faktor im Seewinkel und am Heideboden. Da durfte eine Veranstaltung in Frauenkirchen nicht fehlen“, meint Brettl.
Bis auf den Friedhof wurden in Frauenkirchen alle jüdischen Spuren beseitigt. „380 Juden wurden von hier vertrieben, etwa ein Drittel hat den Holocaust nicht überlebt“, weiß der Historiker.
Die Erinnerungen an die Menschen gibt es aber noch. Teils, weil Personen wie er die Geschichte aufarbeiten und in Büchern verewigen, teils weil ehemalige Frauenkirchner Juden noch leben und mit ihren Nachkommen an die alte Wirkungsstätte zurückkommen. „Die Gräber werden eigentlich immer besucht“, schildert Brett.: „Das jüdische Frauenkirchen lebt noch immer.“
Er hat dies genutzt, um Videointerviews mit den Besuchern zu führen und etwas über sie zu erfahren. Am 3. September ab 18 Uhr gibt es im Rathaus Frauenkirchen einen Blick zurück – mit Interviews, die er und sein Historiker-Kollege Gerhard Baumgartner seit Jahrzehnten führen.
Dafür mussten viele Stunden Filmmaterial gesichtet werden. „Die ersten Aufzeichnungen waren auf Videokassetten gespeichert, die jüngsten auf digitalen Datenträgern. Da sieht man, wie lange ich das schon mache“, lacht Brettl.
Alle Veranstaltungen der europäischen Tage der jüdischen Kultur gibt es unter (www.forschungsgesellschaft.at/edjc).
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