Massa macht Ernst

Droht Lewis Hamilton der Verlust eines WM-Titels?

Formel 1
18.08.2023 19:39

Ein läppischer Punkt hat einstmals über Sein und Nicht-Sein entschieden, ein läppischer Punkt mehr hat Lewis Hamilton am Ende der Formel-1-Saison 2008 erstmals zum Weltmeister und Felipe Massa zum Vize-Weltmeister gemacht - doch nun, mehr als 14 Jahre später, steht die Causa womöglich unmittelbar davor, vor Gericht geklärt zu werden.

Worum es geht: Beim Grand Prix von Singapur am 28. September 2008 löste ein Unfall von Renault-Pilot Nelson Piquet jun. eine Safety-Car-Phase aus, die das Rennen auf den Kopf stellte und Piquets Teamkollegen Fernando Alonso den Weg zum Sieg ebnete. Abgesehen davon landete McLaren-Mercedes-Mann Hamilton auf dem 3. Platz, während Massa nur 13. wurde. Pech gehabt, dachte man damals im Lager von Massa und seinem Team Ferrari …

Ein Jahr später wurde aufgedeckt, dass Piquet jun. den Unfall absichtlich verursacht hatte, um Alonso im Kampf um den Sieg zu helfen. Sowohl Renault als Team als auch Teamchef Flavio Briatore und Technikchef Pat Symonds wurden daraufhin bestraft - am Ergebnis des Rennens änderte sich aber nichts. Und das, obwohl Massa bereits damals auf eine Annullierung gepocht hatte. Doch die Statuten des Weltverbandes FIA standen dem entgegen: Sobald die FIA-Preisverleihung nach Saisonschluss zu Ende ist, sind keine Anfechtungen mehr möglich.

Ecclestone: „Hätten das Rennen in Singapur annullieren müssen!“
Die Sache schien abgeschlossen und vergessen, bis Ex-F1-Boss Bernie Ecclestone, inzwischen 92 Jahre alt, in einem Interview mit „F1-Insider“ im Frühjahr eine Art „Lebensbeichte“ abgab. Er und der damalige FIA-Präsident Max Mosley hätten „während der Saison 2008“ von dem Skandal um Piquet jun. und dessen Team gewusst, aber „beschlossen, vorerst nichts zu unternehmen“.

Man habe den Sport schützen und ihn vor einem großen Skandal bewahren wollen, so Ecclestone. „Wir hatten rechtzeitig genug Informationen, um die Angelegenheit zu untersuchen. Nach den Statuten hätten wir das Rennen in Singapur unter diesen Umständen annullieren müssen.“ Was zur Folge gehabt hätte, dass Massa am Ende der Saison Weltmeister geworden wäre - und nicht Hamilton …

„... hätten nichts getan, um Namen der Formel 1 nicht zu beschmutzen!“
Im Lichte dieser neuen Erkenntnisse begann Massa darüber nachzudenken, einen neuen Anlauf zur Annullierung des Singapur-Ergebnisses von 2008 zu starten. „[…] Nach 15 Jahren hören wir, dass der Ex-Besitzer der Rennserie sagt, er habe es 2008 herausgefunden, zusammen mit dem Präsidenten der FIA, und sie hätten nichts getan, um den Namen der Formel 1 nicht zu beschmutzen“, so der offensichtlich verbitterte Massa damals gegenüber „motorsport-total.com“.

„Opfer einer Verschwörung von Personen auf höchster Ebene der Formel 1“
Und nun ist der Nachdenk-Prozess abgeschlossen - Massa geht juristisch gegen die einstige Entscheidung der Verantwortlichen vor. Die Anwälte des inzwischen 42-Jährigen verschickten einen achtseitigen „Letter Before Claim“ an Formel-1-Boss Stefano Domenicali und FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem, ein formelles Schreiben, in dem darüber informiert wird, dass möglicherweise ein Gerichtsverfahren eingeleitet wird. Laut „Reuters“ gehe aus dem Schreiben hervor, dass Massa „das Opfer einer Verschwörung, die von Personen auf höchster Ebene der Formel 1 zusammen mit der FIA und dem Formel-1-Management begangen wurde“ sei.

Pikantes Detail: Massa sieht sich dem Schreiben zufolge als rechtmäßiger Formel-1-Weltmeister von 2008 ...

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