Nach dem Mord an einem Fußballfan in Athen sitzen nun 105 verdächtige Gewalttäter in U-Haft. Unter ihnen auch ein extra angereister Wiener (40).
Nachspiel eines blutigen Todesdramas vor über einer Woche im Vorfeld des Champions League Qualifikationsspiels AEK Athen gegen Dinamo Zagreb. Wie ausführlich berichtet, war es in der griechischen Hauptstadt zu Gewaltorgien zwischen mehr als 150 verfeindeten Hooligans beider Lager gekommen.
Völliges Schlachtfeld
Die Straßen wurden regelrecht zum Schlachtfeld – und für den AEK-Fan Michalis K. zur Todesfalle. Mitten in den gewaltvollen Auseinandersetzungen wurde dem 29-Jährigen von einem bis dato noch unbekannten Gewalttäter ein Messer in den Körper gerammt. Für den Fußballanhänger gab es keine Rettung.
Auf der Suche nach dem Messerstecher klickten in Folge für 105 Verdächtige (alles kroatische Fans) die Handschellen. Sie wurden in den vergangenen Tagen gruppenweise dem Richter vorgeführt – und allesamt in Untersuchungshaft genommen.
„Mein Mandant war nicht einmal in der Nähe“
Unter den auf 16 Gefängnisse aufgeteilten Verdächtigen (es wird gegen sie neben Totschlag auch wegen krimineller Vereinigung, Körperverletzung und illegalem Besitz von Sprengstoff ermittelt) befindet sich auch ein Österreicher (40) mit kroatischen Wurzeln.
Der in Wien lebende Zagreb-Fan war für das Spiel extra nach Athen geflogen. Und das, obwohl zwischen den Vereinen ausgemacht war, dass sowohl beim Hin- als auch beim Rückspiel in Zagreb keine Tickets an die jeweiligen Auswärtsfans verkauft werden.
„Mein Mandant war zum Zeitpunkt der Messerattacke nicht einmal in der Nähe des Tatorts. Er war bei einer anderen Schlägerei, in einer anderen Straße“, so Vassilis Nulezas, der Anwalt des Wieners. „Ich reiche Berufung gegen die U-Haft ein.“
Paukenschlag nach Facebook-Posting
Indes sorgt das Posting eines griechischen Hooligans für Aufsehen. Demnach soll das Opfer nicht von einem kroatischen Fan, sondern „versehentlich“ von einem seiner Landsmänner getötet worden sein ...
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