Der Tod von Sängerin Sinéad O‘Connor bewegte die Welt, ebenso wie ihre Musik. Nachdem sie am 26. Juli in ihrer Londoner Wohnung leblos aufgefunden worden war, ist ihr in ihrer Heimat die letzte Ehre erwiesen worden. Auch Fans durften an der Zeremonie teilhaben.
Die Grammy-Gewinnerin O’Connor wurde am 8. August in einer privaten Zeremonie beigesetzt, vorher hatten sich ihre Fans noch verabschieden dürfen.
Im Küstenort Bray südlich von Dublin gab es einen Trauerzug, den die Zeitung „Irish Times“ und der Rundfunksender „RTÉ“ unter Berufung auf ein Statement der Familie bereits vorab angekündigt hatten.
Sie liebte ihre Heimat
„Sinéad liebte das Leben in Bray und die Menschen dort. Mit dieser Prozession möchte ihre Familie die Liebe und Unterstützung würdigen, die ihr entgegengebracht wurde, seit die Musikerin letzte Woche an einen anderen Ort gegangen ist“, hieß es dort.
Die Öffentlichkeit hatte die Gelegenheit, O‘Connor die letzte Ehre zu erweisen und am Trauerzug, der an der Strandpromenade und ihrem früheren Wohnhaus entlang zog, teilzunehmen. Bereits vor dem geplanten Zeitpunkt, um 10:30 Uhr versammelten sich hier Trauernde. Hunderte brachten Blumen und Erinnerungskarten an der Wand vor dem Anwesen an, das die Ikone 15 Jahre lang ihr Zuhause nannte, bis sie diesen Sommer nach London zog.
Bittere Tränen
Auch Liam O‘Maonlai, der Leadsänger der Band Hothouse Flowers, war gekommen und sagte über die riesige Menschenmenge: „Ich denke, es ist Liebe, warum die Leute heute außerhalb des Hauses sind. Sie liebten sie. Ich habe sie bewundert.“
Ein mit Blumen und Pride-Flaggen geschmückter Volkswagen-Camper fuhr vor. Aus den Lautsprechern auf dem Dach ertönten einige von O‘Connors Liedern. Fans sangen gemeinsam ihren wohl bekanntesten Hit „Nothing Compares to U“ und einige mussten sich die Tränen aus dem Gesicht wichen, als „Scarlet Ribbons“ zu hören war - darin fällt unter anderem der Satz: „Wenn ich 100 werde …“
Groß und Klein, Jung und Alt
Verschiedene Anwesende wurden von Pressevertretern um ein paar kurze Worte gebeten. Eine Dame, Veronica Kelly, brach um zwei Uhr morgens von Shannon auf und kam im Morgengrauen in Bray an, um Blumen niederzulegen. Sie sagte: „Wir werden in Irland nie wieder eine Frau wie Sinéad sehen. Sie gab den Stimmlosen eine Stimme. Sie hatte keine Angst, ihre Meinung zu sagen, und sie setzte sich für das Leben der Schwarzen, die Rechte von Homosexuellen und Flüchtlinge ein.“
„Sie hat mit mir auf so viele Arten über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens in Irland gesprochen“, erklärte ein anderer Fan, „Das war alles vor Social Media. Sie sagte einfach erstaunliche Dinge, ich hatte keine Angst, ihrer Meinung zu sein. Sie hat so viele meiner Generation angesprochen. Sie wird uns fehlen“. Die ebenfalls anwesende Tochter fügte hinzu: „Meine Mutter hat mir viel über sie erzählt und wie unfassbar sie war, ich werde ihre Musik noch lange hören“.
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