Evakuierungen laufen

Hochwasser in Slowenien: Staudamm gebrochen

Ausland
05.08.2023 23:04

Die Hochwassersituation in Slowenien verschärft sich weiter. Am Samstagabend ist ein Staudamm im Osten des Landes gebrochen. Insgesamt zehn Ortschaften sind gefährdet. Evakuierungsmaßnahmen sind eingeleitet worden. Rund 500 Menschen sollen aufgefordert worden sein, sich in Sicherheit zu begeben.

Betroffen sei die Anlage am Fluss Mur bei Dolnja Bistrica, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. „Wir haben den absolut notwendigen Schritt der Evakuierung unternommen, weil dies die einzige Maßnahme ist, um mögliche Opfer zu verhindern“, sagte der Katastrophenschutzkommandant Srečko Šestan. „Wenn das Wasser anfängt, den Boden wegzutragen, wird der Damm sofort einstürzen, und die Flutwelle wird neun oder zehn Dörfer erfassen.“ Man versuche nun, per Hubschrauber den Staudamm mit Betonblöcken abzudichten, sagte er weiter.

Auch in anderen Teilen des Landes herrscht weiterhin Ausnahmezustand. Mittlerweile sind vier Menschen in den Fluten ums Leben gekommen. Nachdem bereits in den letzten Tagen drei Menschen bei den Fluten in Slowenien ums Leben gekommen waren - zwei Niederländer und eine Slowenin - haben die Überschwemmungen am Samstag ein weiteres Todesopfer gefordert. Am Ufer des Sava-Flusses in Ljubljana wurde ein Mann tot aufgefunden, wie die Polizei laut Medienberichten mitteilte.

Erdrutsch gefährdet Dorf
In den Überschwemmungsgebieten wurden die Evakuierungen am Samstag fortgesetzt. Eine genaue Zahl der Menschen, die in Sicherheit gebracht werden mussten, ist derzeit nicht bekannt. Nach Angaben des Kommandanten des Katastrophenschutzes waren jedoch schon Tausende evakuiert worden. Eine großräumige Evakuierung stand am Nachmittag in der Gemeinde Jesenice an, wo ein Erdrutsch ein Dorf gefährdete. Als Vorsichtsmaßnahme werden die Bewohner von einem Dutzend Straßen die Nacht nicht in ihren Häusern verbringen dürfen.

Die Rettungskräfte waren darüber hinaus damit beschäftigt, die Bewohner in den abgeschnittenen Gebieten mit Wasser und dringendsten Hilfsgütern zu versorgen. Allein in einem Dorf im Oberen Savinja-Tal seien am Freitagabend rund 1000 Menschen, größtenteils Touristinnen und Touristen, mit Essen und Unterkunft versorgt worden, sagte Šestan bei einer Pressekonferenz in Ljubljana. Der slowenische Regierungschef Robert Golob sprach von der „größten Naturkatastrophe“ in der jüngeren Geschichte des Landes. „Der Schaden ist unvorstellbar, praktisch zwei Drittel des Landes sind betroffen“, sagte er.

Der Premier berichtete bei einer Pressekonferenz nach der Sitzung des nationalen Sicherheitsrates, der Schaden an Infrastruktur und Gebäuden werde auf mehr als 500 Millionen Euro eingeschätzt. Die Ausrufung eines Ausnahmezustands ist laut Golob vorerst nicht notwendig, da das Katastrophenschutzsystem einwandfrei funktioniere. Darüber hinaus bekam Slowenien von der internationalen Gemeinschaft und Nachbarländern, darunter Österreich, Hilfe angeboten.

Wichtige Transitroute wieder offen
Die Autobahn A1 zwischen Ljubljana und Celje war am Samstagnachmittag indes wieder offen. Die wichtige Transitroute durch Slowenien in Richtung Graz bzw. Wien war seit Freitagvormittag unterbrochen gewesen. Viele lokale Straßen waren noch überschwemmt.

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