Ein 46-jähriger Kroate muss sich derzeit am Landesgericht Feldkirch verantworten, weil er einem Serben den Tod angedroht haben soll. Generell scheint der Mann mit so einigen Volksgruppen auf Kriegsfuß zu stehen.
„Nein, ich habe nichts gegen Serben oder Zigeuner", übersetzt der Dolmetscher den Angeklagten. Dieser behauptet, an jenem Abend im Mai betrunken gewesen zu sein und sich nicht mehr so genau an den Vorfall erinnern zu können. Die Causa ist reichlich absurd: Staatsanwältin Kathrin Feurle wirft dem kroatischen Handwerker vor, damals vor einem Wettlokal ein Teppichmesser gezückt zu haben, nachdem ein Serbe ihn um eine Zigarette gebeten hatte. Als sich die beiden tags darauf am Bahnhof erneut begegnen und der Serbe den Messerzücker auf den Vorfall anspricht, ruft der die Polizei. Beim Eintreffen der Beamten macht der Kroate keinen Hehl aus seiner allgemeinen Aversion gegen Serben und andere Volksgruppen. „Ich werde ihn umbringen und wenn ich aus dem Gefängnis rauskomme, werde ich die Stadt von den Zigeunern bereinigen!“
Mir war nicht klar, dass man es hier so ernst nimmt, wenn man jemanden mit dem Umbringen bedroht. In Kroatien ist das ganz normal.
Der Angeklagte vor Gericht
Als er von Richterin Silke Sandholzer mit dieser Darstellung konfrontiert wird, rudert der Angeklagte zurück und bagatellisiert die ganze Sache: „Mir war nicht klar, dass man es hier so ernst nimmt, wenn man jemanden mit dem Umbringen bedroht. In Kroatien ist das ganz normal." Außerdem habe es sich bei dem Teppichmesser nicht um eine Waffe gehandelt, sondern um sein Arbeitswerkzeug. Nachdem das Opfer nicht zum Prozess erschienen war, ist ein weiterer Verhandlungstermin nötig.
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