Frachter-Unglück

Wrack der “Rena” bricht auseinander – Angst vor Ölpest

Ausland
08.01.2012 12:22
Das vor drei Monaten vor Neuseeland havarierte Containerschiff "Rena" ist am Sonntag bei einem schweren Sturm auseinandergebrochen. Die Behörden befürchteten nun eine neue Ölpest.

Die nationalen Einsatzkräfte seien alarmiert worden, um auf das mögliche Auslaufen von Öl reagieren zu können, sagte ein Sprecher der neuseeländischen Meeresbehörde. Zudem stünden sie bereit, um verunreinigten Tieren helfen zu können.

Seit der Havarie am 5. Oktober vor Neuseelands nördlicher Küste sind rund 350 Tonnen Treibstoff aus der unter liberianischer Flagge fahrenden "Rena" ins Meer geflossen. Mehr als 1.000 Tonnen Öl konnten bereits aus dem Schiff abgepumpt werden, doch es befindet sich immer noch Treibstoff in der "Rena".

Umweltminister Nick Smith beruhigte allerdings am Sonntag, dass die Gefahr einer Ölpest nun nicht mehr ganz so groß sei wie unmittelbar nach der Havarie. Diesmal könnten "höchstens" einige Dutzend Tonnen Öl ins Meer laufen und nicht einige Hundert.

Frachtcontainer stellen Gefahr für Schifffahrt dar
Beim Auseinanderbrechen des Schiffs gingen aber auch Hunderte Frachtcontainer von Bord, die nun eine Gefahr für andere Schiffe darstellen. Zwar hatten die Einsatzkräfte nach der Havarie damit begonnen, die Container von dem Wrack zu bergen. Vor dem Sturm waren ihren Angaben zufolge aber noch rund 880 Container an Bord. Die Bergungsexpertin Claudine Sharpe sagte, 200 bis 300 Behälter seien nun ins Meer gestürzt. Die meisten von ihnen sanken, 40 bis 60 schwimmen ihren Angaben zufolge aber noch an der Oberfläche.

Die Behörden gaben eine Warnmeldung an Schiffe in der Region heraus. Der hohe Wellengang machte eine Bergung der im Meer treibenden Container vorerst unmöglich. Das schlechte Wetter soll Meteorologen zufolge noch drei Tage lang anhalten. Bis dahin könnten weitere Container ins Meer gespült werden, sagte der Behördenvertreter David Billington.

Heck droht zu sinken
Zudem droht nach Behördenangaben das Heck des Schiffs umzukippen und zu sinken. Die beiden Teile des Schiffs wurden in dem Sturm auseinander getrieben und befinden sich inzwischen bis zu 30 Meter voneinander entfernt.

Die Havarie der "Rena" gilt schon jetzt als die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Neuseelands. Der philippinische Kapitän und sein Stellvertreter wurden festgenommen und sollen sich für das Unglück vor Gericht verantworten. Beide Männer wurden gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt, zu ihrer Sicherheit aber an einem geheimen Ort untergebracht.

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