Schwerer Betrug!

Dreistes Duo zockte 116 Pflegebedürftige ab

Burgenland
01.08.2023 16:00

Die Geschäftsführerin und der Buchhalter einer GmbH, die Betreuer für die 24-Stunden-Pflege vermittelt, ergaunerten mit fingierten Vorschreibungen mehr als 74.000 Euro. In Eisenstadt wurde den Südburgenländern nun der Prozess gemacht.

Die GmbH im Südburgenland mit 13 Angestellten vermittelt derzeit rund 400 Personen für die 24-Stunden-Pflege. Zwischen Bedürftigen bzw. Angehörigen und Betreuer wird ein Werkvertrag abgeschlossen, die abzuführende Sozialversicherung wird über die GmbH abgerechnet. Mit 1.1.2017 trat ein Gesetz in Kraft, wonach über 60-Jährige, die in der Pflege tätig sind, nur noch die Hälfte der Steuerlast zu bezahlen haben.

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Diese Gesetzesänderung habe ich anscheinend nicht so ernst genommen, wie es sein hätte sollen.

Der Angeklagte vor Gericht

„Diese Gesetzesänderung habe ich anscheinend nicht so ernst genommen, wie es sein hätte sollen“, sagte der Angeklagte (61), der in der GmbH für die Abrechnungen zuständig war. Von Jänner 2017 bis 2021 kassierte man weiter die vollen Beiträge und leitete nur 50 Prozent weiter an die SVS. Die Differenz – stolze 74.178,54 Euro – wurden auf ein Treuhandkonto gelegt und teilweise auf das Betriebsmittelkonto der GmbH transferiert. 116 Pflegebedürftige bzw. Angehörige kamen zu Schaden! Übrigens, auf der Homepage ist, Stand gestern, immer noch zu lesen: „Es gibt keine versteckten Kosten. Wir garantieren Ehrlichkeit und Fairness.“

„Wir garantieren Ehrlichkeit und Fairness“
Freilich musste sich auch die Geschäftsführerin vor dem Landesgericht in Eisenstadt verantworten. Ihr sei etwas komisch vorgekommen und man habe versuchen wollen, die Unregelmäßigkeiten mit der Einstellung eines neuen Büroleiters zu begradigen. Bloß: Der ließ die Causa auffliegen.

Weil die Unbescholtenen bereits rund 65.000 Euro an 108 Geschädigte rückerstattet haben und sich voll geständig zeigten, wurden sie wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs zu zehn Monaten bedingt verurteilt. Den Gewerbeschein darf die 59-Jährige behalten – die Sozialversicherung wird ja jetzt von den Pflegern selbst abgeführt.

Eine Frage bleibt: Was, wenn der neue Büroleiter, ein weitschichtiger Verwandter, geschwiegen hätte? „Wir haben uns eine Kobra auf die Brust gesetzt“, sagte die Frau beim Verlassen des Saals.

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