Nach Drohnenangriffen
Russland intensiviert Beschuss: Viele Tote
Nach den jüngsten Drohnenangriffen auf Moskau und russische Grenzregionen hat die russische Armee ihre Attacken auf ukrainische Ziele erheblich intensiviert. Der Beschuss hat ukrainischen Behörden zufolge mindestens zehn Menschenleben gefordert. In der Stadt Krywyj Rih, Heimat des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, schlugen zwei russische Raketen in ein neunstöckiges Wohnhaus und ein Gebäude der Universität ein.
Der Militärchef von Krywyj Rih, Olexander Wilkul, sprach von mindestens fünf Toten - darunter eine Mutter und ihre zehnjährige Tochter - und mehr als 75 Verletzten. Lokale Behörden gingen davon aus, dass unter beiden Gebäuden noch weitere Menschen verschüttet sein könnten. Das getroffene Wohnhaus ist teilweise ausgebrannt und besonders einsturzgefährdet, wie Videoaufnahmen zeigten. Die Rettungsarbeiten liefen am Montagabend noch.
In der im Oktober 2022 von der Besatzung befreiten Stadt Cherson starben nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung insgesamt vier Zivilisten durch russisches Feuer. Weitere 17 wurden verletzt. Der größere Teil des Gebiets Cherson ist weiter von russischen Truppen besetzt. Selenskyj sprach den Angehörigen der Opfer seine Anteilnahme aus und verurteilte den „russischen Terror“. „Ukrainische Regionen werden von Besatzern beschossen, die weiterhin friedliche ukrainische Städte und Menschen terrorisieren“, schrieb er bei Telegram.
Ukrainischer Raketenangriff auf Donezk
Russland meldete unterdessen zwei Tote und sechs Verletzte bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die Stadt Donezk in der teilweise von Russland besetzten Region in der Ostukraine. Die Behörden der russischen Grenzregionen zur Ukraine sprachen von neuen Drohnenattacken und Schäden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht zum Montag einen Anschlag auf ein Behördengebäude im Raum Trubtschewsk verübt, teilte der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, bei Telegram mit. Es gebe Schäden am Dach und an den Fenstern des Gebäudes. Verletzte gab es demnach nicht.
Auch im Gebiet Rostow berichtete Gouverneur Wassili Golubew von Zerstörungen in der Siedlung Daraganowka nach einem Zwischenfall mit einer Drohne. Experten des Verteidigungsministeriums klärten nun deren Herkunft. Beschädigt worden seien ein Haus und ein Auto, sagte Golubew zu dem Vorfall vom Sonntagabend. Verletzt worden sei niemand.
Kreml: „NATO-Militärhilfe verschwendet“
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die ukrainischen Angriffe als „ekelhaft“. Die Ukraine habe bei ihrer Gegenoffensive keine Erfolge vorzuweisen und greife deshalb zu Terrorschlägen gegen zivile Infrastruktur, sagte er am Montag mit Blick auf den Drohnenangriff auf das Wolkenkratzerviertel Moskwa City am Sonntag. „Es ist auch offensichtlich, dass die Ressourcen von vielen Milliarden, die Länder der NATO dem Kiewer Regime übergeben haben, faktisch nicht effektiv ausgegeben werden“, meinte Peskow. Die NATO-Militärhilfe für die Ukraine sei bei der vor zwei Monaten gestarteten Gegenoffensive „verschwendet“ worden. Peskow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu versicherten am Montag zugleich, dass die nötigen Vorkehrungen zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen getroffen worden seien.
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