Ein mutmaßliches Diebestrio stand am Dienstag vor dem Salzburger Landesgericht. Trotz vieler vorgelegter Beweise beharrten der mutmaßliche Fluchtwagenfahrer auf seiner Unschuld. Von einem Geständnis oder gar Reue keine Spur. Bemerkenswert: Sein Verteidiger hatte die Nase davon merklich voll, schrie sogar mit seinem Mandanten, um ihn zur Besinnung zu bringen.
Scheinbar erdrückende Beweise legte die Staatsanwaltschaft am Dienstag im Salzburger Landesgericht gegen einen Deutschen (71) und zwei Montenegriner (beide 48) vor. Handydaten, eine DNA-Spur, Zeugenaussagen, Schuhabdrücke und ein Schraubenzieher sollten das Trio hinter Schloss und Riegel bringen. Angeblich stiegen die Männer zwölfmal in Salzburger Wohnungen und Häuser ein, nahmen dabei Beute im Wert von rund 24.000 Euro mit. Die beiden Montenegriner sollen zudem noch in Graz eingestiegen sein.
Statt eines klaren Geständnisses gab es von den beiden 48-Jährigen aufgeregtes Gestammel und „Ich war das nicht!“ zu hören. Irgendwann hieß es dann doch: „Es tut mir leid!“
Verteidiger riss die Hutschnur
Der Deutsche, daheim schon sechsmal wegen Fahrens ohne Lenkberechtigung verurteilt, soll den Fluchtwagenfahrer gemacht haben. Sein Verteidiger kündigte ein Geständnis an. Doch der Mann blieb beharrlich dabei: „Ich habe die beiden zu Freunden gefahren.“ Sein Anwalt erwiderte erbost: „Ein Geständnis ist der wesentliche Milderungsgrund und nicht, dass Sie hier etwas erzählen was Ihnen niemand glaubt. Nicht einmal Ihr Verteidiger.“ Nach einigen Fragen, mit denen er seinen Mandanten doch noch zu einem strafmildernden Geständnis bewegen wollte, resümierte der erfahrene Jurist: „Er will es nicht. Aus!“
Die Richterin vertagte. Sie will die Geschädigten vorladen und den genauen Wert der Beute ermitteln. Die Männer bleiben wohl in Untersuchungshaft.
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