Weihnachtssegen

“Urbi et Orbi”: Papst-Appell für Frieden und Dialog

Ausland
25.12.2011 13:02
Papst Benedikt XVI. hat am Christtag in seiner Weihnachtsbotschaft zu Versöhnung, Frieden und Dialog in der Welt aufgerufen - vor allem in den Krisenregionen Afrikas und des Nahen Ostens. Nach seiner Ansprache spendete er den feierlichen Segen "Urbi et orbi", der Stadt Rom und dem Erdkreis. Zuvor richtete der 84-Jährige Weihnachtswünsche in 65 Sprachen an alle Welt.

Benedikt XVI. sprach sich Sonntagmittag vor Zehntausenden Menschen auf dem Petersplatz für eine Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Israelis und Palästinensern sowie für ein Ende der Gewalttätigkeiten in Syrien, "wo schon so viel Blut vergossen worden ist", aus. Den Ländern Nordafrikas wünschte der Papst "neue Kraft beim Aufbau des Gemeinwohls". Der Papst verwies besonders auf die schwierige Situation am Horn von Afrika, wo die Menschen unter Hunger, Not und politischer Unsicherheit litten. Die internationale Gemeinschaft rief Benedikt XVI. dazu auf, den vielen Flüchtlingen zu helfen, die in ihrer Würde hart auf die Probe gestellt seien.

Weiter gedachte der Papst der Menschen, die nach den jüngsten Überflutungen in Thailand und den Philippinen besondere Entbehrung und Mühsal litten. Schließlich erbat er Gottes Hilfe für Dialog und Zusammenarbeit in Burma sowie Rechtssicherheit für die Bewohner des Süd-Sudans. Außerdem verlas er in 65 Sprachen Weihnachtsgrüße. Auf Deutsch sagte Benedikt XVI.: "Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade - sein Friede möge in euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!"

Aufruf zu Abkehr von Gewalt und Materialismus
Am Heiligen Abend hatte der Papst mit Tausenden Gläubigen die Christmette im Petersdom gefeiert. In seiner Predigt vor der Menschenmenge in der festlich geschmückten Basilika rief er zur Abkehr von Gewalt und Materialismus auf. "Heute ist Weihnachten zu einem Fest der Geschäfte geworden, deren greller Glanz das Geheimnis der Demut Gottes verdeckt." Benedikt XVI. forderte die Gläubigen bei der Feier zur Geburt Jesu auf, hinter den glänzenden Fassaden unserer Zeit "die wahre Freude und das wirkliche Licht zu entdecken".

Auf dem Petersplatz verfolgten Gläubige und Touristen die von TV-Sendern in 60 Länder übertragene Messe bei kühl-feuchtem Wetter auf Videoleinwänden. Zuvor hatte der Papst die große Weihnachtskrippe neben dem Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz gesegnet und ein Friedenslicht im Fenster des Apostolischen Palastes angezündet.

Indes versammelten sich in Bethlehem, wo laut Überlieferung Jesus Christus geboren wurde, Tausende ausländische und palästinensische Christen, um für den Frieden zu beten (siehe Infobox). Nach offiziellen Angaben kamen mindestens 50.000 Besucher in die Stadt, Zentrum der Feierlichkeiten ist die Geburtskirche. Der Friedensprozess im Nahen Osten ist derzeit festgefahren. Einer der wichtigsten Streitpunkte ist der Bau jüdischer Siedlungen im Westjordanland.

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