Nach gefährlichen Drohungen gegen den eigenen Vater kommt ein 32-Jähriger mit Drogenproblemen in eine forensisch-therapeutische Anstalt, wo seine Schizophrenie professionell behandelt werden soll.
Ich möchte nur, dass er erkennt, was mit ihm los ist. In seiner Wahrnehmung findet er sich völlig in Ordnung. Nur wir sind alle verkehrt", erklärt der Vater des Angeklagten am Donnerstag im Prozess am Landesgericht Feldkirch. Worte eines verzweifelten Mannes, der in den vergangenen acht Jahren mit seinem an Schizophrenie leidenden Sohn schon einiges erlebt hat.
Arbeitskollege musste einschreiten
Einmal musste ein Arbeitskollege des Vaters einschreiten und den aggressiven Sohn in den Schwitzkasten nehmen, damit dieser vom Opfer ablässt. Schlimmeres konnte damals noch verhindert werden. Ein andermal zerrte der 32-Jährige seinen Vater zuhause von der Eckbank hinunter auf den Boden, kniete sich auf ihn und drohte ihm mit geballter Faust. Deshalb wurde der Sohn auch schon mehrmals ins Landeskrankenhaus Rankweil gebracht und dort behandelt.
Doch kaum entlassen und zuhause, setzte der Betroffene die Medikamente eigenmächtig ab, nahm stattdessen erneut Drogen und schlitterte so in die nächste Psychose. Als er Mitte Dezember vergangenen Jahres plötzlich ein Küchenmesser zückt und dem Vater mit dem Umbringen droht, alarmiert dieser die Polizei.
Psychiatrisches Gutachten
Wieder landet der an Schizophrenie Leidende in der Psychiatrie. Von dort aus ruft er den Vater an und lässt ihn wissen, dass er sich nach seiner Entlassung ein Gewehr kaufen und ihn dann damit umbringen werde. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens wird schließlich auch ein psychiatrisches Gutachten durch Primar Reinhard Haller erstellt. Der Experte kommt zum Schluss, dass der 32-Jährige zum Tatzeitpunkt nicht schuldfähig war. Da Haller den Betroffenen jedoch ohne Langzeittherapie weiterhin als gefährlich einstuft, sieht er zwingend die Einweisung des Mannes in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Der Schöffensenat stimmt dieser Einschätzung zu.
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