Jedes EU-Land ist im Rahmen des EU-Green-Deal aufgerufen, Klimaschutzmaßnahmen zu setzen. Die Pläne Irlands zur Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes sind aber durchaus fragwürdig - und lassen Oberösterreichs Agrarlandesrätin erschaudern.
Kühe sind Klimakiller - so lautet eine weitverbreitete These, die auch nicht von irgendwo herrührt: Jede heimische Kuh stößt im Schnitt pro Tag 349 Gramm Methan aus; das sind 138 Kilogramm pro Jahr. Bei insgesamt etwa 550.000 Rindern im Land, davon 165.000 Milchkühe, kommt da einiges an Methan zusammen. Dieses Treibhausgas ist bis zu 20-mal schädlicher für das Klima als CO2.
3000 Schadenersatz pro Kuh
Angesichts dieser Fakten greift Irland, wo etwa sieben Millionen Rinder leben, jetzt offenbar zu einer drastischen Maßnahme: Um die im Green Deal der EU festgelegten Klimaziele zu erreichen, sollen innerhalb von drei Jahren 200.000 Kühe getötet werden. Laut Oberösterreichs Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) ist dieser Plan in internen Papieren des irischen Landwirtschaftsministeriums festgehalten. 3000 Euro Schadenersatz soll es pro Kuh für die irischen Milchbauern geben.
„Unnötiges Kuhmassaker“
Die Landespolitikerin zeigt sich entsetzt über das geplante „unnötige Kuhmassaker“: „Das gnadenlose Töten von 200.000 gesunden Kühen ist für mich vollkommen unverständlich, vor allem weil es in punkto Klimaschutz rein gar nichts bringt.“ Denn: Auch Experten relativieren die These, dass Kühe per se Klimakiller sind. Entsprechende Fütterung und Art der Haltung können die negativen Auswirkungen des Methans auf das Klima massiv eindämmen.
Durch das Abgrasen von Grünlandflächen tragen Kühe zur CO2-Speicherung bei. Einerseits durch die stete Fotosynthese der nachwachsenden Gräser anderseits durch die Förderung der Feinwurzelbildung, die sogar mehr CO2 speichern können als Wälder.
Michaela Langer-Weninger (ÖVP), Agrarlandesrätin
Weidehaltung mache Kuh sogar zum Klimaschützer
Oberösterreich habe hier durchaus Vorbildwirkung, weshalb derart drastische Maßnahmen zum Erreichen der Klimaschutzziele undenkbar seien. „Unsere Milchviehbetriebe setzen auf flächengebundene Landwirtschaft inklusive Weidehaltung. Durch diese Form der Haltung wird die Kuh zum absoluten Klimaschützer“, hält Langer-Weninger ein Plädoyer für die heimische Viehwirtschaft.
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