Geständnis und Haft

Essenslieferanten in dreiste Raub-Falle gelockt

Vier Jung-Kriminelle, darunter auch ein 14- und 15-Jähriger, mussten sich am Dienstag im Salzburger Landesgericht dem Raub-Vorwurf stellen. Besonders dreist: Einen Essenslieferanten haben die Kriminellen mit einer Gaspistole bedroht. 

Der jüngste Angeklagte, ein in Salzburg lebender Rumäne (14) hat gerade die Schule abgeschlossen. Der älteste, ein aus Wien stammender Serbe (23), ist seit drei Jahren obdachlos. Der Dritte, ein Lehrling (16), will wieder als Jugendtrainer zu seinem Sportverein. Und der vierte (15), der mit Daunenjacke im Gerichtssaal sitzt, will durch Psychotherapie wieder auf die richtige Bahn kommen. Was sie alle eint: Ihnen wird am Dienstag im Landesgericht Salzburg das Verbrechen des Raubes vorgeworfen. Sie alle gestehen.

Ankläger spricht von zwei Überfällen 
Im Detail geht es um zwei Fälle: Einerseits um einen Überfall auf einen Schüler (15), ein „typisches Abziehen“, wie der Staatsanwalt erklärt. Hier sollen die drei jungen Angeklagten (14, 15 und 16) das gleichaltrige Opfer unter Androhung von Schlägen aufgefordert haben, 50 Euro herzugeben.

Alle vier Angeklagten legten Geständnis ab
Andererseits geht es um einen schweren, bewaffneten Überfall auf einen Essenslieferanten. Besonders dreist: Die beiden Täter, der 23- und der 16-Jährige, haben laut Anklage bei einem Essenslieferdienst bestellt, dabei eine falsche Adresse angegeben. Als der Bote dort eintraf, zückten sie eine Gaspistole, repetierten die Waffe und forderten: „Gib das Geld her“. Das Opfer konnte aber flüchten.

Auf die „Warum“-Frage der Richterin, meinte der 23-Jährige nur: „Ich habe mir nichts dabei gedacht.“ Drei Jahre unbedingte Haft lautete sein Urteil. 21 Monate teilbedingt bekam der 16-Jährige – sieben muss er absitzen. Der 14- und der 15-Jährige bekamen noch eine Chance: in Form einer Bewährungsstrafe