Da sich zu wenig künftige Lehrlinge für das Poly in Bad Gastein angemeldet haben, muss die Schule schließen. Die Betroffenen müssen nach St. Johann pendeln.
Paukenschlag im Gasteinertal: Ab Herbst müssen die Schüler der Polytechnischen Schule ins 39 Kilometer weit entfernte St. Johann pendeln. Denn die Schule wird nach den Sommerferien nicht mehr öffnen. Der Grund für die plötzliche Schließung: der demografische Wandel im Ort. Neben dem Geburtenrückgang der vergangenen Jahre würden immer mehr Schüler weiterführende Schulen bevorzugen. „Nur noch Wenige wählen fürs letzte Pflichtschuljahr die Polytechnische Schule“, bedauert Andreas Egger, Leiter der Bildungsdirektion Salzburg Süd.
Wirtschaftstreibende in Sorge um das Gasteinertal
Obwohl sich für das kommende Schuljahr mehr zukünftige Lehrlinge angemeldet haben als aktuell die Schule besuchen, müsse diese mit Juli „stillgelegt werden“, wie die Bildungsdirektion die Sachlage nennt.
Es gibt bereits einen Fachkräftemangel im Gasteinertal. Die Schule in St. Johann möchte mit den Betrieben im Gasteinertal zusammenarbeiten.
Christian Göttlich ist Geschäftsführer vom Wirtschaftsverein „Ein Gastein“. Er sorgt sich um die Gasteiner Betriebe.
Der Wirtschaftsverein „Ein Gastein“ befürchtete zunächst eine Katastrophe für das Gasteinertal. „Besonders in Hinblick auf den Fachkräftemangel, den es schon gibt“, sagt Christian Göttlich, Geschäftsführer von „Ein Gastein“. Die wenigen zukünftigen Lehrlinge könnten durch den Schulbesuch in der Bezirkshauptstadt dem Gasteinertal verloren gehen.
Die Eltern waren anfangs natürlich nicht erfreut, dass ihre Kinder pendeln müssen. Aber sie können trotzdem in Gasteiner Betrieben schnuppern.
Andreas Egger ist Leiter der Bildungsdirektion Salzburg Süd. Er möchte den Betroffenen eine gute Ausbildung ermöglichen.
Um das aber zu verhindern, möchte die Polytechnische Schule St. Johann die Zusammenarbeit mit der Gasteiner Wirtschaft vorantreiben. „Und die Schüler sollen auch in Gasteiner Betrieben schnuppern gehen“, sagt Egger. Das beruhigt Göttlich ein wenig. „Zudem soll es nur eine vorübergehende Lösung sein. Wenn sich die demografische Situation wieder ändert, dann könnte die Schule laut der Bildungsdirektion wieder öffnen“, sagt Egger. Soll heißen: Würden sich 51 Schüler finden, die die Polytechnische Schule besuchen würden, könnte der Standort den Betrieb wieder aufnehmen.
Neben den 26 Schülern, die nun nach St. Johann pendeln müssen, betrifft die Stilllegung auch die Lehrer aus dem Gasteintal. „Aber da wir in ganz Salzburg einen Lehrermangel haben, finden die betroffenen Lehrkräfte an anderen Schulen eine sichere Stelle“, sagt Egger.
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