Ein Wahl-Tiroler aus dem Bezirk Kitzbühel ist verzweifelt. Ab September steigt die monatliche Rechnung um satte 122 Prozent an! „Man erwägt hier den Verdacht, dass manche Politiker oder Politikerinnen von der Tiwag finanziert werden“, meint er.
Weil der Druck auf den Landesenergieversorger Tiwag zu groß wurde, hat der Konzern die für 1. Juni angekündigte Preisanpassung auf den 23. Juli verschoben. Wie ein Fall aus dem Bezirk Kitzbühel zeigt, nützt das aber offenbar wenig. Dort lebt Domenico A. (voller Name der Redaktion bekannt). Vor rund zehn Jahren zog der gebürtige Italiener, der zuvor 30 Jahre in Deutschland lebte, nach Tirol. „Weil der Urlaub hier immer so schön war“, schildert er im Gespräch mit der „Krone“.
Der 61-Jährige arbeitet im Lebensmittelbereich, zahlt freilich regelmäßig Steuern und wohnt zusammen mit seiner Familie in einem rund 180 Quadratmeter umfassenden Haus.
Im Juni 2022 haben wir eine Wärmepumpe eingebaut, weil wir umweltfreundlich sein wollten. Das hat den Stromverbrauch natürlich enorm gesteigert. Die monatliche Rechnung von 182 Euro war aber noch verträglich.
Domenico A.
Ab September um 122,5 Prozent höhere Rechnung
„Im Juni 2022 haben wir eine Wärmepumpe eingebaut, weil wir umweltfreundlich sein wollten. Das hat den Stromverbrauch natürlich enorm gesteigert. Die monatliche Rechnung von 182 Euro war aber noch verträglich“, schildert A. So wie alle Tirolerinnen und Tiroler bekam er kürzlich Post von der Tiwag und musste sich entscheiden, welches Angebot – im alten Vertrag bleiben oder auf den neuen mit dem Bonus umsteigen – er in Anspruch nimmt. Der Italiener entschied sich für das seiner Meinung nach „geringste Übel“.
Doch nun traf ihn der Schlag. Anfang Juni bekam er den neuen Vertrag mit den Teilrechnungsbeträgen. Das Schreiben liegt der „Krone“ vor. Statt bisher 182 Euro im Monat muss A. ab September 405 Euro bezahlen. Eine Steigerung um satte 122,5 Prozent!
Trotz der hohen Gewinne mit den alten Preisen wird jetzt noch diese enorme Steigerung betrieben!
Domenico A.
„Werden hier die Politiker von der Tiwag finanziert?“
„Wie ich mir das dann mit der Pension in ein paar Jahren leisten soll, weiß ich nicht“, sagt der 61-Jährige verzweifelt. Was den Wahl-Tiroler ganz besonders wütend macht: „Laut den Berichten der ,Tiroler Krone’ ist die Tiwag selbst Stromproduzent. Trotz der hohen Gewinne mit den alten Preisen wird jetzt noch diese enorme Steigerung betrieben!“ Strom und Energie sei seiner Meinung nach ein Volksgut „und darf nicht zum Luxusgut werden“.
Abschließend meint A., dass „man hier den Verdacht erwägt, dass manche Politiker oder Politikerinnen von der Tiwag finanziert werden. Warum sonst sollte die Politik nicht auf so ungeheure Vorhaben reagieren?“
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