Eine lange Episode zweier Wiener Institutionen bis heute erzählt die fabelhafte Ausstellung „Glanz und Glamour“ im Wiener MAK
Viele Manufakturen mit berühmten Namen, egal ob in der Sparte Stoff, Glas, Metall, Porzellan, Keramik und andere hat Wien in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg verloren. Mit wenigen hat sich die Firma Lobmeyr, die noch heute Renommee besitzt, dank ihres Geschickes und der „Familienbande“ ins 21. Jahrhundert gebracht. Zum 200. Geburtstag der Wiener Traditionsfirma hat das MAK eine repräsentative Ausstellung (bis 24. September) zusammengestellt, besteht doch seit der Gründung 1863 mit dem Direktor Rudolf von Eitelberger ein reger Austausch mit der Glasmanufaktur.
Was mit der Eröffnung eines Geschäfts durch den Glasergesellen Josef Lobmeyr 1823 begann, wurde zu einer Erfolgsgeschichte bis heute. Schon 1835 wurde er zum "k.k. Hofglaswarenhändler. Sein Hofburgservice ist heute museal, das später neu Entstandene ist bis heute bei Staatsbanketten in Gebrauch.
Bald schon wurde das Angebot erweitert, zu Dingen der Tischkultur mit mehr als 52 verschiedenen Services für die adelige wie auch großbürgerliche Gesellschaft kamen, Spiegel und Luster, für die Lobmeyr noch heute sein weltweiten Ruf hat - von Amerika (etwa die Luster für die New Yorker Metropolitan Opera) bis Arabien und Japan. Die Glasmanufaktur blieb dabei stets auf Höhe der Zeit, beauftragte von Theophil von Hansen an Kreative wie Josef Hoffmann und Adolf Loos Ein langer Faden in der Firmengeschichte, der bis zur Jetztzeit nicht abgerissen ist.
Die von Alice Stori Liechtenstein gestaltete Schau geht keiner zeitlichen Abfolge, das Glänzen, das faszinierende Spiel der Farben und Formen der Objekte quer durch die Jahrhunderte stehen im Mittelpunkt. Der Reiz des filigranen, zerbrechlichen Materials fasziniert, der Zauber des Glases, der Ideenreichtum durch die Epochen von Biedermeier über Orientalismus bis zur Neuzeit und die perfekte handwerkliche Ausführung ebenso. Sehenswert!
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