Geheimdienst-Aktion?
Iranischer Raketen-General bei Explosion getötet
Bei dem getöteten Kommandanten handelt es sich nach einem Online-Bericht der britischen Zeitung "The Telegraph" vom Montag um Hassan Moghaddam. Die iranischen Behörden behaupten, bei der Explosion in dem Munitionslager habe es sich um einen Unfall gehandelt. Die Tatsache, dass ein hochrangiger Offizier dabei ums Leben kam, weise allerdings auf einen Sabotageakt gegen das iranische Atom- und Raketenprogramm hin, schreibt der "Telegraph".
Aktion von Mossad und Volksmujaheddin?
Das Blatt zitiert den US-Blogger Richard Silverstein, der über gute Verbindungen zum israelischen Militär verfügen soll. Dessen Angaben zufolge soll der israelische Geheimdienst Mossad gemeinsam mit der bewaffneten iranischen Exil-Oppositionsgruppe Volksmujaheddin die Aktion durchgeführt haben.
Schon vor einem Jahr habe es eine Explosion in einem Gebäude gegeben, in dem iranische Langstreckenraketen vom Typ Shahab 3 gelagert wurden. Dabei seien 18 Menschen ums Leben gekommen, so Silverstein. Die iranischen Behörden hätten damals ebenfalls von einem Feuer in einem Munitionsdepot gesprochen.
Auch Israels Medien spekulieren über Anschlag
Weder der Mossad noch die israelische Regierung haben jemals offiziell die Verantwortung für solche Sabotageakte übernommen. Dennoch wurde in den israelischen Medien sofort heftig über die Hintergründe der jüngsten Explosion auf der iranischen Militärbasis spekuliert, deren Schockwellen noch im rund 30 Kilometer entfernten Teheran zu spüren waren. Die auflagenstärkste israelische Tageszeitung "Yediot Aharonot" schrieb auf ihrer Website, es gebe Hinweise darauf, dass die Detonation das Ergebnis einer "militärischen Operation auf Grundlage von Geheimdiensterkenntnissen" gewesen sei.
Barak: "Wiederholung durchaus wünschenswert"
Israels Verteidigungsminister Ehud Barak äußerte sich im nationalen Militärradio am Sonntag jedenfalls positiv zu dem Vorfall: Es sei "durchaus wünschenswert", dass sich derlei Explosionen wiederholten.
Obwohl es keine unabhängige Bestätigung für eine Geheimoperation gibt, deutet vieles darauf hin, dass das iranische Atomprogramm bereits einer Reihe von Angriffen ausgesetzt war. In den vergangenen Jahren war es mehrmals zu schweren "Unglücksfällen" gekommen, die von ausländischen Geheimdiensten herbeigeführt worden sein könnten. Im Vorjahr wurde ein hochrangiger iranischer Atomphysiker von Unbekannten ermordet. Weiters hatte etwa der komplexe Computerwurm "Stuxnet" iranische Urananreicherungszentrifugen außer Kontrolle geraten lassen.
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