Konkurrenz am Markt

Wirbel um neuen Taxi-Funk in Wien: Lenker erpresst?

Wien
27.10.2011 13:37
Seit Ende August können Kunden in Wien über Smartphone, iPhone oder iPad ein Taxi bestellen bzw. Taxilenker mit ebendiesem System Fahrtaufträge annehmen. Die neue Konkurrenz macht allerdings die beiden alteingesessenen Funkzentralen nervös, meint Anwalt Johannes Schriefl. Taxler würden massiv unter Druck gesetzt.

Die Hälfte der 4.500 Wiener Taxis ist von den Zentralen "40100" oder "31300" abhängig. Ohne Funk keine Kunden, ohne Kunden kein Einkommen. Diese Machtposition spielen die Platzhirsche laut Schriefl angeblich gegen jene Lenker aus, die die neue "myTaxi"-App benutzen. Handlanger würden verdeckt Fahrten bestellen. Ins Auto eingestiegen, würden Repressalien und Funkentzug angedroht, sollte der Fahrer nicht auf das Bestellsystem verzichten.

"Die Behörden bereiten Wettbewerbsklagen vor", meinte Schriefl, der eine Taxi-Firma vertritt. Es wird schwierig sein, solche fragwürdigen Methoden, so es sie gibt, zu beweisen. Christian Gerzabek, Taxi-Fachgruppenobmann in der Wiener Wirtschaftskammer, erklärte dazu, dass die Funkzentralen von der Behörde aufgefordert worden seien, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Der Fachgruppenobmann stellte außerdem klar: "Ich freue mich über freien Wettbewerb unter Fahrtenvermittlern." Aber er müsse mit fairen Mitteln ablaufen.

"Kann nicht doppelgleisig fahren"
Gerzabek verwies auf die Konkurrenzklausel in den Verträgen der Fahrer mit den Funkzentralen. "Ich kann nicht doppelgleisig fahren", betonte er. Die Konkurrenzklausel in den Verträgen sehe vor, dass man nicht zeitgleich auch mit einer anderen Vermittlungsfirma zusammenarbeiten dürfe.

Der Obmann berichtete, dass bereits Leute gekündigt worden seien, "die sich darüber hinweggesetzt und den Vertrag verletzt haben". Eine genaue Zahl wusste er nicht. Er betonte aber: Wenn jemand beide Dienste in Anspruch nimmt, dann "begeht er Vertragsbruch und muss damit rechnen, dass der Vertrag aufgekündigt wird".

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