Illegale Straßenrennen

„Raser-Irrsinn“ treibt Anrainer zur Verzweiflung

Wien
11.05.2023 18:30

Unerträglicher Lärm, Müll, Unfälle, bedrohte Passanten: Illegale Straßenennen und „Hochzeitshorden“ sorgen am Laaer Berg sowie rund um den Kurpark Oberlaa in Favoriten für gehörigen Unmut. Die geplagten Anrainer sind verzweifelt. Der Bezirkschef richtet klare Forderungen an den Innenminister.

Der Kurpark Oberlaa und der Laaer Berg in Favoriten. Das klingt für Außenstehende nach Ruhe und Erholung. Für viele Anrainer ist es aber die „Hölle“. Denn seit etwa drei Jahren rauben illegale Straßenrennen und (orientalische) „Hochzeitshorden“ den Schlaf.

Quietschende Reifen, Hupkonzerte, Unfälle, Drohungen gegen Passanten, dazu jede Menge zurückgelassener Müll, ab und zu sogar Schüsse aus scharfen Waffen: „Es gibt Leute in der Gegend, die Schlafstörungen bekamen. Darauf begannen die Blut- und Zuckerwerte zu spinnen. Das wirkte sich auf das Herz-Kreislauf-System und natürlich aufs Gemüt aus“, erklärt Hubert Bauer.

„Bürgerinitiative Favoriten“
Er hat die „Bürgerinitiative Favoriten“ mitbegründet, die die Politik endlich aufrütteln will. Er sagt: „Die Raser werden immer aggressiver. Menschen werden auf offener Straße körperlich bedroht.“ Andere Mitglieder der Initiative bestätigen das.

Einzig der Bezirk sei bemüht und hat schon einige (bauliche) Maßnahmen gesetzt. So wurden bisher Schwellen und Betonleitwände aufgestellt sowie Parkplätze und Durchfahrten zu Parkplätzen entlang des Kurparkes gesperrt.

Folgendes ist laut Bezirksvorstehung für das laufende Jahr geplant oder in Umsetzung:

  • Vier Buchten im Osten des Parks werden geschlossen und als durchgehender Grünraum gestaltet.
  • Der mittige Parkplatz wird zu einem abgesperrten Radpark umgebaut.
  • Tempo 30 in der Filmteichstraße ab der Laaer-Berg-Straße.
  • Weitere Schräg- und Längsparkplätze, um das Driften zu erschweren.

Das Ganze bringt jedoch nur wenig, wenn es nicht kontrolliert und Verstöße geahndet werden. Die Polizei im 10. Bezirk ist chronisch unterbesetzt. Statt der aktuell 319 Polizisten müssten es knapp 680 sein, wenn Favoriten auf den Bundesschnitt 333 Exekutivbeamte pro 100.000 Einwohner kommen sollte, heißt es aus dem Amtshaus.

Zitat Icon

Als Sofortmaßnahme brauchen wir mindestens 70 Polizisten zusätzlich. Alles darunter käme einer Verhöhnung der leidgeplagten Anrainer gleich.

Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) (Bild: KRONEN ZEITUNG)

Marcus Franz, Bezirksvorsteher von Favoriten (SPÖ)

„Leidensdruck spürbar senken“
„Alles, was unter der Zahl von 70 Polizisten zusätzlich als Sofortmaßnahme liegt - eine solche Zahl ist nötig, um den Leidensdruck durch Raser schnell und spürbar zu drücken - käme eine Verhöhnung der leidgeplagten Bevölkerung gleich“, sagt Bezirkschef Marcus Franz (SPÖ).

Franz hofft, dass seine Worte im Innenministerium auf offene Ohren stoßen. Favoriten ist mit seinen mehr als 212.000 so groß wie Linz. 

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