Wien stellt seine medizinische Versorgung auf neue Beine. Nach einem Zentrum speziell für Diabetiker sollen in diesem Jahr noch neun Zentren mit Kinderärzten eröffnen - ein Novum.
Eltern wissen ein Lied davon zu singen: Auf einen Termin beim Kinderarzt mit Kassenvertrag muss man wochenlang warten oder auf einen Privatarzt ausweichen. Das können sich viele Familien aber nicht leisten. Wird der Nachwuchs am Wochenende krank, bleibt nur die meist überlaufene Ambulanz als Anlaufstelle. Das soll sich ändern. In Wien werden jetzt kindermedizinische Versorgungseinrichtungen aufgebaut. Darauf haben sich Ärztekammer und die Gesundheitskasse (ÖGK) geeinigt.
Erstmals alles unter einem Dach
Was bedeutet das? Erstmals können sich mehrere Kinderärzte mit unterschiedlichen Spezialisierungen sowie andere Gesundheitsberufe (Diätologen, Psychologen, Ergotherapie oder Logopädie usw.) unter einem Dach zusammenschließen. Das käme vor allem bei jungen Ärzten an, die sich so die administrative Arbeit aufteilen können. Alle Angebote werden über die ÖGK, BVAEB, SVS und KFA verrechnet.
Auch an Wochenenden geöffnet
Grundsätzlich gibt es zwei Modelle: das kindermedizinische Zentrum oder die Kinder-Primärversorgungseinheit (PVE). Die unterscheiden sich bei der Zahl an Kinderärzten (zwei oder drei) sowie bei den Öffnungszeiten (mindestens 40 bzw. 50 Stunden pro Woche). Geöffnet ist daher auch an Randzeiten oder Wochenenden. Dadurch sollen die Wartezeiten auf Termine beziehungsweise auch zwischen den Untersuchungen deutlich verkürzt werden. 1,8 Millionen kostet ein PVE im Vollausbau pro Jahr. Vorerst ist das Projekt auf fünf Jahre ausgelegt. Die neun Standorte werden gleichmäßig auf die drei Versorgungsregionen verteilt. Die ersten Einrichtungen könnten noch im Sommer öffnen.
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