Sorgen und gute Nachrichten bei der privaten Sigmund-Freud-Uni im Wiener Prater: 615 Medizinstudenten dürfen ihre Ausbildung nun doch fertig machen und Arzt werden. Hunderte weitere Studierende müssen jedoch um ihre Zukunft zittern.
Das sehr teure Medizinstudium (12.500 Euro pro Semester) an der privaten Sigmund-Freud-Uni (SFU) im Prater ist anders aufgebaut als an staatlichen Universitäten. Zuerst macht man den Bachelor, dann den Master, danach kann man zum Doktor der Medizin promovieren.
Zumindest bis jetzt. Die staatliche Zulassungsstelle hat der SFU die Lizenz fürs Masterstudium entzogen (zu wenig Personal, zu wenig Räume) – wir berichteten. Für die aktuell 615 Studenten im Masterlehrgang gibt es nun eine Lösung.
Nur Medizinbachelor fast wertlos
Sie dürfen an ihrer Hochschule die Ausbildung beenden und Arzt werden (Frist: bis spätestens 31.10. 2026). Das ist vom Bildungsministerium abgesegnet. Weiterhin zittern müssen jene etwa 700 Studenten, die derzeit im Grundstudium (Bachelor) sind. Knapp 200 sollten plangemäß bereits diesen Herbst in den Masterlehrgang wechseln. Was nicht möglich ist. Die Zeit drängt.
Die Bachelor-Absolventen stehen sonst bald mit einem nahezu wertlosen Abschluss da. Die SFU sucht seit Monaten nach einer Partnerinstitution, wo die Betroffenen nahtlos weiterstudieren könnten.
Die staatlichen Unis haben jedoch schon abgewunken. Zu unterschiedlich sei die Lehre aufgebaut. In Krems (NÖ) etwa gibt es zwei Privat-Unis für angehende Mediziner. Doch die Zulassung einer der beiden, der Danube Private University (DPU), steht laut Medienberichten ebenfalls auf der Kippe.
Aus ähnlichen Gründen wie bei den Wienern. Für die Patientenversorgung sind das keine guten Nachrichten. Besonders die Wiener Spitäler brauchen jeden Arzt, den sie kriegen können.
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